„Ein Hauch von leiser Schwermut liegt ausgebreitet über der Landschaft. Ernst und schweigend umgeben weite Moore und sumpfige Wiesen das Dorf, das – als suche es einen Zufluchtsort gegen unbekannte Schrecknisse – sich an dem steilen Hange einer alten Düne, dem Weyerberg, zusammendrängt ... Von der einsamen Höhe schweift weithinein der Blick ins Land hinaus, über Moor und Heide, Felder und Wiesen ... Darüber spannt sich der Himmel aus, der Worpsweder Himmel, den zu schildern die Feder verzweifeln muss ... Was hülfen uns unsere Strohhütten, Birkenwege und Moorkanäle, wenn wir diesen Himmel nicht hätten, welcher alles, selbst das Unbedeutendste adelt, ihm seinen unsagbar koloristischen Reiz verleiht, der Worpswede schließlich erst zu dem macht, was es ist.“
Fritz Overbeck, Ein Brief aus Worpswede, in: Deutsche Kunst für Alle, XI, 1895/96weiterlesen