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Erinnerungen an Mähren

Von Neutitschein nach Berlin

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)


In diesem Buch beschränken sich meine „Erinnerungen“ nicht nur auf mein Leben in der Zeit vor 1945, da ich denke, es soll auch deutlich gemacht werden, wie Menschen aus einer Schicksalssituation wieder herauskommen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das auch aus einer fast aussichtslosen Familiensituation nicht leicht ist. Man muss einen festen Willen zur Veränderung haben, muss fleißig sein, Hilfe annehmen – Stolz ist fehl am Platze – und die gegebenen Möglichkeiten nutzen. Ich möchte aber auch an die erinnern, die die Folgen der Vertreibung nicht überlebt haben, krank und alt waren, körperlich misshandelt worden waren und keine Kraft für den Neuanfang hatten. Ich denke da an viele Frauen mit Kindern und ihren alten Eltern, an die Bauern, die ihre Arbeitsgrundlage – Boden und Vieh – verloren hatten und sich neu orientieren mussten, da das neue Land ja nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stand. Ähnlich ging es den Gewerbetreibenden, und für einen ausgebildeten Facharbeiter fehlte oft das Umfeld, um in seinem Beruf wieder arbeiten zu können. Das Los der Frauen wurde auch oft dadurch erschwert, dass ihre Männer im Krieg gefallen waren oder im Zwangsarbeitslagern und in Gefangenschaft festgehalten wurden. Solche Schicksale sind mir immer wieder begegnet. Auch diesen Menschen möchte ich eine Stimme geben und im Gedenken an sie sage ich denen die mir zu verstehen geben wollen: „Es ist ja alles schon so lange her – warum alles wieder aufwärmen?“ Es ist richtig, sich zu erinnern und gleichzeitig damit zu dokumentieren. Man muss es aushalten, über Zeiten des Schreckens in den verschiedenen Ländern zu sprechen, erst dann wird es gelingen, ein gemeinsames Miteinander zu führen. Erinnern heißt nicht aufrechnen, es heißt erinnern, um die gleichen Fehler nicht noch einmal zu machen. Sicher steht es jedem frei, wie er sich verhält. Ich jedoch denke, Bewältigung der Vergangenheit kann nicht durch Vergessen erfolgen. Ein Argument, das mir immer wieder vorgehalten wird ist: „Ein Hitler ist nicht zu übertreffen“. Kann das ein Alibi für Racheakte an unschuldigen Menschen durch andere Nationen sein? Die Untaten der unmenschlichen NS-Ideologie sind mir bewusst, und diese Grausamkeiten dürfen wir nicht vergessen, aber sie rechtfertigen kein neues Leid. In diesem Zusammenhang muss die Frage erlaubt sein, was weiß man eigentlich, wenn das Wissen keine eigene Erfahrung ist? Oft wird nur nachgeplappert, aber meine Geschichten sollen zum Nachdenken anregen, um die Vergangenheit in der Gegenwart zu erhalten.

Verlag: GHV, Auflage 1, 186 Seiten

Erscheinungsdatum: 17.05.2012

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Was in Erinnerung bleibt - stirbt nicht

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Verlag: GHV, 512 Seiten

Erscheinungsdatum: 10.12.2014

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