Giovanni Castells Nachtaufnahmen von Blumen, Gräsern, Sträuchern und Bäumen haben ihn bekannt gemacht. Nun stellt er diesen poetischen Ansichten eine Serie mit Kämpfern gegenüber. Free Fights, in Käfigen praktiziert oder auf der Straße, martialische Gesten, wilde Jungs, eine Szene, auf sich konzentriert, unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Wie den Pflanzen begegnet er auch seinen menschlichen Protagonisten nachts, ein seltsames, irreales Licht umfängt beide Settings: zarte Stillleben neben wie altmodische Tafelbilder wirkenden Kampfhandlungen. Castell inszeniert, dirigiert, arrangiert, er ist selbst einer der ihren, kämpft mit, seit Jahren schon, kennt sich aus. Auch die Zuschauer werden in seine Komposition mit einbezogen, wie ein Theaterregisseur schafft er Szenen voll Intensität und hoher emotionaler Kraft. Giovanni Castell (*1962) studierte in Mailand Mode, bevor er sich als Fotograf in Hamburg niederließ. Seine Bilder zeigte er in zahlreichen Gruppenund Soloausstellungen, u. a. in der Schirn, Frankfurt, bei Sotheby’s, Hamburg, in der Kunsthalle Emden und in der Salzburger Galerie Ruzicska. Autoren: Nadine Barth et al. Künstler: Giovanni Castell