Fleisch und Zittern
Über wissenschaftliche Gegenstände
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Von John Stuart Mill stammt die Einsicht, dass Tatsachen nur selten ihre eigene Geschichte zu erzählen vermögen. Vielmehr wird ihre Bedeutung erst durch Kommentare offensichtlich. Auch in den Wissenschaften sprechen die Gegenstände nicht für sich selbst. Sie müssen bestimmte Bedingungen erfüllen, um der Beobachtung, des Experiments oder der theoretischen Bearbeitung würdig zu sein. In ihrem Essay zeigen Michael Hagner und Hendrik Adorf anhand verschiedener wissenschaftshistorischer Beispiele von der Zeit der Wissenschaftlichen Revolution bis hin zur Digitalen Gegenwart, unter welchen Voraussetzungen Erkenntnisgegenstände generiert werden, in einer Wissenschaft und über diese hinaus Bedeutung erlangen, von einem Feld in das nächste weitergereicht werden, sich dabei verändern und neue Bedeutungsschichten entwickeln. Diese Erkenntnisdynamik ist nicht leicht zu fassen. Während traditionelle Begriffe wie Denkstil, Paradigma oder Diskurs geeignet sind, die Verfestigung des Wissens zu beschreiben, setzen Hagner und Adorf auf den Begriff des Narrativs, um die historische Variabilität der Erkenntnis zu fassen. Wissensgegenstände, so die These, sind oftmals in Erzählungen eingewoben, die eine gewisse 'Schwingungsbreite' (W. Benjamin) aufweisen. Dadurch wird jene Permeabilität gewährleistet, die den Austausch mit Ideen, Werten und Annahmen aus anderen wissenschaftlichen oder nicht-wissenschaftlichen Bereichen ermöglicht.
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