Wenn aus Daten Journalismus wird
Eine Inhaltsanalyse der für die Data Journalism Awards 2013 bis 2015 nominierten Projekte, Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Instituts Nr. 39
Produktform: Buch / Spiralbindung
Die Entstehung des Datenjournalismus kann als Antwort des Journalismus auf die „Datafizierung“
der Gesellschaft verstanden werden: In der Auseinandersetzung mit dem Phänomen
„Big Data“ entwickelt der Journalismus neue Wege, Geschichten (in Daten) zu identifizieren
und (mit Daten) zu erzählen. Von Journalismusforschern wie -praktikern wird das
dabei entstehende Berichterstattungsmuster häufig als die Zukunft des Journalismus angesehen,
vor allem aber als genuin für den Onlinejournalismus. Aus Sicht der Forschung ist
jedoch noch nicht einmal der Status Quo des ohnehin sehr dynamischen Datenjournalismus
geklärt: Noch wissen wir wenig insbesondere über das, was den Datenjournalismus als Berichterstattungsmuster
ausmacht, nämlich die datenjournalistischen Beiträge sowie die spezifischen
inhaltlichen und darstellerischen Elemente, aus denen sie bestehen und die sie von
anderen Formen der Berichterstattung abgrenzen. Der Schwerpunkt dieser Studie liegt daher
auf den Produkten des Datenjournalismus: Mithilfe einer standardisierten Inhaltsanalyse untersuchen
wir datenjournalistische Projekte, die man als „Goldstandard“ datengetriebener
Berichterstattung betrachten kann – Projekte, die von 2013 bis 2015 (N = 179) für einen der
Data Journalism Awards (DJA) nominiert wurden, einen jährlich vom Global Editors Network
in unterschiedlichen Kategorien vergebenen Preis. Untersucht wurden unter anderem
die genutzten Datenarten und -quellen, Visualisierungsstrategien, Interaktionsmöglichkeiten,
die behandelten Themen sowie die Medienangebote, von denen die Beiträge stammen.
Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass über 40 Prozent der datengetriebenen Arbeiten
auf Webseiten von Tages- oder Wochenzeitungen veröffentlicht wurden und fast 20 Prozent
von Non-Profit Organisationen für investigativen Journalismus wie Pro Publica stammen.
Fast die Hälfte der Fälle behandelt ein politisches Thema. Auch Gesellschafts- und Wirtschafts-
sowie Gesundheits- und Wissenschaftsthemen kommen vermehrt vor. Finanz- und
Geodaten sind die meistgenutzten Datenarten, wobei sich der Großteil der Datensätze auf
eine nationale Ebene bezieht. In mehr als zwei Drittel der Projekte werden die Daten einer
offiziellen Quelle wie zum Beispiel Eurostat verwendet. In weiteren Analysen werden die
Unterschiede zwischen den Jahren 2013, 2014 und 2015 herausgearbeitet und Visualisierungsstrategien
sowie Interaktionsmöglichkeiten untersucht.
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WAS JOURNALISTEN SOLLEN UND WOLLEN(In-)Kongruenzen zwischen journalistischem Rollenselbstverständnis und Publikumserwartungen
Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Instituts Nr. 49
Produktform: Buch / Spiralbindung
Abstract In diesem Arbeitspapier behandeln wir den Zusammenhang zwischen journalistischem Rollen-selbstverständnis und Publikumserwartungen an Journalismus. Theoretisch modellieren wir die-ses Verhältnis als Teil der reflexiven Beziehung zwischen Journalismus und Publikum, die durch mehr oder weniger kongruente gegenseitige Erwartungen gekennzeichnet ist. Mit einer reprä-sentativen CATI-Umfrage (n= 1.000) ermitteln wir, welche journalistischen Aufgaben deutsche Bürger*innen als wichtig erachten und vergleichen diese Befunde mit den repräsentativen Daten zum Rollenselbstverständnis deutscher Journalist*innen, die in der Worlds of Journalism-Studie ermittelt wurden (Steindl et al. 2017). Kernstück unseres Fragebogens ist eine in der Forschung etablierte Item-Batterie zu journalistischen Rollen, die wir an die Perspektive des Publikums an-gepasst und um neuere dialog-, partizipations-, transparenz- und lösungsorientierte journalisti-sche Aufgaben ergänzt haben. Die Ergebnisse zeigen, dass das Verhältnis zwischen Journa-list*innen und Bevölkerung in Deutschland einen hohen Grad an Kongruenz aufweist. Was Jour-nalist*innen vor allem tun wollen, ist auch das, was sie in den Augen der Bevölkerung vorranging sollen: insbesondere objektiv berichten, analysieren und einordnen, aber auch die Förderung von Toleranz und kultureller Vielfalt wurde von beiden Gruppen als vergleichsweise wichtig einge-stuft. Auf Seiten der Bevölkerung wird deutlich, dass diese mehr journalistischen Aufgaben Wichtigkeit zuspricht als Journalist*innen sie als Teil ihrer Arbeit betrachten. Nachrichteninte-resse und Mediennutzung haben einen entscheidenden Einfluss darauf, für wie wichtig Bür-ger*innen journalistische Aufgaben erachten: Interesse an Hard News und die Nutzung von jour-nalistischen Online-Medien haben einen positiven Einfluss darauf, für wie wichtig klassische jour-nalistische Aufgaben erachtet werden.
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Publikumsinklusion bei der Süddeutschen Zeitung. Zusammenfassender Fallstudienbericht aus dem DFG-Projekt „Die (Wieder-)Entdeckung des Publikums“.
Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Instituts Nr. 31
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
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Publikumsinklusion beim Freitag. Zusammenfassender Fallstudienbericht aus dem DFG-Projekt „Die (Wieder-)Entdeckung des Publikums“. Hamburg: Verlag Hans-Bredow-Institut, Dezember 2015
Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Instituts Nr. 36
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Projekt „Die (Wieder-)Entdeckung des Publikums“
Ziel des Forschungsprojekts ist es,
methodisch vielfältig zu untersuchen, wie der professionelle, re-
daktionell organisierte Journalismus partizipative
Elemente in sein Angebot integriert und welche
Erwartungen und Erwartungserwartungen hierbei auf
Seiten der Journalisten und des Publikums eine
Rolle spielen. Im Mittelpunkt steht damit die Frage,
wie journalistisch-profess
ionelle Orientierung und
Publikumsbeteiligung wechselseitig aufeinander wirk
en. Weitere Informationen unter http://hbi.to/4090.
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