Krisen gehören zum Leben, im Großen wie im Kleinen. Sie sind zugleich Aufgaben und Thema für eine Religionspädagogik, die von der Rettung auf Hoffnung hin zeugt. Was aber heißt Hoffnung heute? Was macht eine Krise aus? Welche Krisen verlangen nach religionspädagogischer Bearbeitung - gerade in der Kindertageseinrichtung? Was kann dabei helfen? Welche philosophischen und theologischen Überlegungen stellen Kinder unter sieben Jahren an angesichts ihrer eigenen Krisen, wahrgenommenen Leids, der Unausweichlichkeit des Todes? Auf diese Fragen gehen die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes ein. Er dokumentiert zugleich die Religionspädagogische Jahrestagung 2020 "'Wann ist Gott eigentlich lieb?' In Krisenzeiten mit Kindern über Gott sprechen" des KTK-Bundesverbandes und der Bundesarbeitsgemeinschaft katholischer Ausbildungsstätten für Erzieherinnen und Erzieher (BAG KAE).

In einigen Bistümern Deutschlands arbeiten evangelische, konfessionell ungebundene oder muslimische Fachkräfte wie selbstverständlich in katholischen Kindertageseinrichtungen. In anderen scheint das undenkbar oder gelingt nur im Ausnahmefall. Diese Unterschiede werfen Fragen nach den Rahmenbedingungen und der religionspädagogischen Einordnung auf. Welche Herausforderungen bedeutet das Thema für Kita-Teams, für ihre pastorale Begleitung, für ihre Träger? Wie kann das Arbeitsfeld weiterentwickelt werden? Welche Erfahrungen werden bisher mit nicht-katholischen Fachkräften gemacht? Auf all dies wird in den Beiträgen des vorliegenden Bandes eingegangen. Die Möglichkeiten und Bedingungen, unter denen katholische Kindertageseinrichtungen nicht-katholische Fachkräfte einsetzen können, werden vor dem Hintergrund des Auftrags dieser Einrichtungen breit reflektiert. Die Publikation dokumentiert zugleich die Religionspädagogische Jahrestagung 2019 "Gesendet in die Welt. Auftrag und Selbstverständnis religiös pluraler Teams in katholischen Kindertageseinrichtungen" des KTK-Bundesverbandes in Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der katholischen Ausbildungsstätten für Erzieherinnen und Erzieher (BAG KAE).

Die frühen 1980er Jahre waren hinsichtlich der theologischen Grundlagen für das Arbeitsfeld Frühpädagogik eine fruchtbare Zeit: Der KTK-Bundesverband arbeitete nachdrücklich heraus, warum das Angebot katholischer Kindertageseinrichtungen allen Kindern unabhängig von der Konfession zur Verfügung stehen muss. Mit "Voraussetzungen christlicher Elementarerziehung. Vorbereitende Studien zu einer Religionspädagogik des Kleinkindalters" legte Norbert Mette eine umfangreiche Qualifikationsschrift vor, die kritische Theorie und Systemtheorie für das Arbeitsfeld fruchtbar machte. Der in der Pädagogik entwickelte Situationsansatz wurde auch religionspädagogisch rezipiert. In den vierzig Jahren seitdem haben sich die Rahmenbedingungen umfassend geändert: soziologisch und religionssoziologisch, bildungspolitisch und auch pädagogisch. Der vierte Band der Reihe Religionspädagogik der frühen Kindheit betrachtet diese Entwicklungen unter dem Blickwinkel der folgenden Fragen: Welche Veränderungen wurden in der Religionspädagogik der frühen Kindheit rezipiert? Welche religionspädagogischen Entwicklungen wurden dadurch ausgelöst? Welche davon erscheinen inzwischen als zufällig, welche sind unhintergehbar? Welche Entwicklungsbedarfe sind noch nicht ausreichend bearbeitet? Zugleich dokumentiert er die Religionspädagogische Jahrestagung 2022 "Das Beste aus vier Jahrzehnten - Kontinuitäten und Brüche in der Religionspädagogik der frühen Kindheit" des KTK-Bundesverbandes und der Bundesarbeitsgemeinschaft katholischer Ausbildungsstätten für Erzieherinnen und Erzieher (BAG KAE).

Der Bedeutungsverlust des Religiösen einerseits und die große Vielfalt religiöser und weltanschaulicher Überzeugungen andererseits stellen die Religionspädagogik vor Herausforderungen. Religionspädagogisch arbeitend, müssen wir fragen, wie wir von Gott als erstem Gegenstand von Religion denken und sprechen, welche Begriffe wir finden, wie wir übernommene Bilder lesen, dekonstruieren, einordnen, interpretieren und vielleicht neu fassen können und müssen. Namen und Bilder, die Menschen für Gott finden und gefunden haben, sind mit theologischen und religionspädagogischen Grundlagen in Verbindung zu bringen. Hierfür versammelt der vorliegende Band Beispiele aus unterschiedlichen Epochen, Perspektiven und Disziplinen. Er dokumentiert zugleich die Religionspädagogische Jahrestagung 2021 "Namen und Bilder" des KTK-Bundesverbandes und der Bundesarbeitsgemeinschaft katholischer Ausbildungsstätten für Erzieherinnen und Erzieher (BAG KAE).