Sowohl für die Bestimmung als auch für die Herausforderung von Kompetenzen sind geeignete Anforderungen und Aufgaben für die Kinder notwendig. Dabei sind zunächst zwei Typen von Aufgaben zum Leisten und zum Lernen zu unterscheiden. Die Aufgaben zum Leisten dienen dazu, die Kompetenzen der Kinder für sie selbst und für andere, speziell für die Lehrkraft, erfahrbar zu machen. Sie bieten dadurch dem Kind die Chance, seine eigenen Kompetenzen angemessen einzuschätzen und der Lehrkraft Möglichkeiten, angemessene Leistungsurteile abzugeben und rückzumelden. Aufgaben zum Lernen dienen dazu, den Kompetenzstand zu erweitern und zu sichern. Für die Lehrkraft können sie auch als Hilfsmittel zur Beobachtung von Lernprozessen dienen. Beide Aufgabentypen liefern daher Möglichkeiten zur Kompetenzfeststellung. Neben diesem auf das Individuum ausgerichteten Blick kann und soll eine Kompetenzdiagnostik auch Rückschlüsse über den Unterricht zulassen, die der Reflexion des eigenen unterrichtlichen Handelns dienen und zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität genutzt werden können. Die Handreichung beleuchtet verschiedene Möglichkeiten zur Diagnostik und nimmt eine Einordnung nach Funktionen vor. Anschließend wird ein Konzept zur individuellen Förderung vorgestellt, und es werden Möglichkeiten zur Herausforderung aller Kinder im alltäglichen Unterricht behandelt.