Es ist eine Festschrift geworden, die Horst Müllers Wesen wahrscheinlich besser widerspiegelt als eine Biografie. Die Beiträge reichen von wissenschaftlichen Artikeln bis hin zu humoristischen Abhandlungen. Ein roter Faden durchzieht sie alle: Ein Faden aus Sympathie und Anerkennung.

Die in diesem Buch veröffentlichten Erinnerungen zum Thema Jugend und Alltag im 20. Jahrhundert wurden mit der narrativen Interviewmethode erhoben und im Anschluss, in Kooperation mit den Erzählerinnen und Erzählern, zu einheitlichen Texten verarbeitet. In ihren Geschichten erzählen die Bewohner der heutigen Marktgemeinde Irdning-Donnersbachtal vom Krieg, der Besatzungszeit, ihren Eltern, der Arbeit am Hof, der Schulzeit und all jenem, an das sie im Jahr 2017 noch gerne, und manchmal auch ungerne, zurückdenken.

Wolfgang Mayer erlebte, wie in Prag Tausende DDR-Bürger auf die Ausreise in den Westen warteten. Er wurde in Palästina von einem Panzer gejagt, er war vor der Veröffentlichung von Artikeln Morddrohungen ausgesetzt und war zu einer Reise nach Indien gezwungen, um von einem Personalabbau in Erlangen zu erfahren. Ständige Zeitnot, eingeschränkte Möglichkeiten der Recherche, eine Entscheidung nach der anderen und jede Menge Zwänge – so beschreibt Wolfgang Mayer den journalistischen Berufsalltag. Dieses autobiografische Sachbuch liefert Einblicke in die sich verändernden Arbeitsbedingungen von Journalisten und räumt mit falschen Vorstellungen von Journalismus auf. Damit ist es hochaktuell. Das Buch gibt auf unterhaltsame Weise persönliche Erlebnisse aus 30 Jahren Berufserfahrung wieder – darunter auch Zeugnisse der Zeitgeschichte: Begegnungen mit dem Bruder des letzten Kaisers von China und mit EU-Kommissaren, mit Wolfgang Schäuble oder Zimbabwes Staatschef Mugabe.