Die Gedichte von Zvonko Makovic zeugen von Zweifeln an der Sprache. Das Vertrauen in die Verbindung zwischen Dingen und Worten ist verloren gegangen, genauso wie das Vertrauen in poetische Stilmittel. Es gibt zwei Wirklichkeiten, die 'reale' und die sprachliche, diese beiden Wirklichkeiten decken sich nicht, in ihrem Zwischenraum entsteht die Möglichkeit der Manipulation – oder einer neuen Sprache der Poesie.Durch das Lügen wird dem Dichter ermöglicht, seine Poesie in den Zwischenraum zwischen beiden Wirklichkeiten anzusiedeln, wo sie - befreit vom Drang nach einer Vermittlung zwischen ihnen - ihre eigenen Regeln aufstellt. Die Sprache des Lügens bedient sich scheinbar objektiven, aller Attribute befreiten Worte, die der ersten Wirklichkeit gewidmet erscheinen, die sie neu zu erschaffen versuchen.Doch je objektiver diese Worte klingen, desto weniger kann man ihnen trauen. Die Dinge, die sie benennen, lösen sich in einer verzweifelten und zugleich kreativen Einsamkeit des lyrischen Subjekts auf, das sich wie eine willkürliche Linse des Fotoapparats in der Welt bewegt. Immer wieder dokumentiert diese Linse nur Zitate, obwohl sie nach konkreten Dingen und Handlungen sucht – ein anderer (ein Dichter, ein Maler, ein Filmemacher) war schon vor ihr da.

In diesem Buch kommen Menschen zu Wort, die 1989/90 in Plauen und Cheb (Eger) den Mut fanden, für die Freiheit auf die Straße zu gehen und der kommunistischen Herrschaft die Stirn zu bieten. Sie erzählen die Geschichte der Revolution genau so, wie sie sie erlebten, und entfalten damit ein faszinierendes Panorama von Lebenswegen, politischen Entscheidungen und Moralität. Exemplarisch und bewegend wird sichtbar, wie auf der deutschen Seite das Neue Forum und auf der tschechischen Seite das Bürgerforum die totalitären Systeme entmachteten und danach selbst zerfielen.