In Zeiten eines beachtlichen Wandels ist es gut und wichtig, Kostbares zu sichern, damit es nicht übersehen wird oder in Vergessenheit gerät. Mindestens ebenso gut und wichtig ist es, sich von "Schätzen" anregen zu lassen und geistliche Impulse aufzunehmen, um zuversichtlich nach vorne schauen zu können - gerade als Glaubende. Dass das Ruhrgebiet nicht nur von der Industriekultur geprägt wurde, sondern eine über tausendjährige Kulturlandschaft ist, zugleich auch sehr viel Neues und Modernes an Kunst und Musik zu bieten hat, wurde durch nichts deutlicher als durch die Wahl zur Kulturhauptstadt Europas 2010. Mit dem Fokus auf St. Augustinus in Gelsenkirchen konnten die Themen "Kultur", "Kunst", "Glaube" und "Diakonie" an St. Augustinus in zwei geschichtlichen und spirituellen Lesebüchern, die 2004 und 2006 im Kunstverlag Josef Fink erschienen, bereits herausgestellt werden. Ein dritter Band erscheint nun nach der Neuordnung der katholischen Pfarreien im Bistum Essen - hier konkret im Süden Gelsenkirchens - diesmal mit kunsthistorischem Akzent.

Das Kreuz ist das Symbol des Christentums. Es ist das Zeichen der Erlösung – vielfältig in der Kunst gestaltet, auch beliebt als Schmuckstück bei Menschen aller Generationen. Und doch wird gelegentlich vorgeschlagen, das Kreuz als Hauptsymbol durch die Krippe abzulösen. Denn in unseren Breiten ist Weihnachten noch beliebter als Ostern. Eine neue Sichtweise hätte einen gewissen Reiz. Erlösung nicht durch Leid und Tod, sondern durch die Menschwerdung Jesu! Wie sehr Krippe und Kreuz zusammengehören, möchte dieses Buch auf originelle Weise vor Augen führen. Dabei spielen theologische Gedanken ebenso eine Rolle wie praktische Erfahrungen. In der Großstadtpfarrei St. Augustinus im Ruhrgebiet stellt man sich zum Beispiel die Frage: Welche Erfahrungen mit Krippe und Kreuz macht man in einer Kinderklinik? Oder: Welche Bräuche und Symbole gibt es in anderen Kulturen, in der Heimat so vieler Gemeindemitglieder?