Die Zahlen und Fakten des Ersten Weltkrieges sind weithin bekannt. Die strategischen Überlegungen der verschiedenen Generalstäbe wurden oftmals wiedergegeben und analysiert. Doch was dachte der einzelne Soldat an der Front? Was fühlte der junge Offizier, der den Kriegsverlauf nur marginal beeinflussen konnte? Im Oktober 1915 wurde der 20 Jahre alte Medizinstudent Johann Plöchl als Kadett in das Infanterie Regiment 14 eingezogen. Sein Kriegstagebuch beginnt am 2. Oktober 1915, als er in Linz in den Zug einsteigt und an die Ostfront fährt und endet am 26. Oktober 1919, als er in Lasberg bei Linz aus der italienischen Kriegsgefangenschaft als Oberleutnant nach Hause kommt. Dazwischen liegen 4 Jahre Krieg und Gefangenschaft. Dieses Buch fördert keine neuen historischen Tatsachen zutage, sondern gibt umkommentiert den Kriegsalltag und die Gedanken des jungen Offiziers Johann Plöchl wieder. Über 100 Jahre, nachdem er diese Gedanken für sich selbst niederschrieb und 50 Jahre, nachdem er starb, gibt er sie uns preis. Er spricht quasi ein letztes Mal zu uns. Er gibt Einblick in seine Gefühlswelt, als er abenteuerlustig in den Krieg zieht und schließlich 4 Jahre später ernüchtert und gezeichnet vom Krieg heimkehrt. Der oftmals monotone Frontalltag wird begleitet von der Liebe zu seiner Anny und der Hoffnung, seine Heimat wiederzusehen.