»Der Historiker Eric Hobsbawm blickt auf sein ganz persönliches 20. Jahrhundert zurück.« Die Welt

Erwin Rennert, 1926 in Wien in eine jüdische Familie geboren, emigrierte als Dreizehnjähriger allein in die USA. Seine Eltern blieben in Wien zurück und fielen dem Naziterror zum Opfer. Mit 16 wandert er von New York nach Kalifornien. 1945 kommt er als amerikanischer Soldat nach Europa, lernt in Deutschland seine spätere Frau Ruth kennen und geht mit ihr 1947 in die USA. Lehrtätigkeit an der New York University als Lektor in Deutsch und deutscher Literatur. 1961 Rückkehr nach Wien mit seiner Frau und den sechs gemeinsamen Söhnen. Seit 1991 schreibt er Limericks, die er in drei Bänden beim Verlag Christian Brandstätter in Wien herausgebracht hat. "Der Welt in die Quere" ist der 1. Teil seiner Lebenserinnerungen.

der foto/text-band “die jüdische bukowina - eine spurensuche” ist die literarische und fotografische erkundung einer in vergessenheit geratenen region. mit blick auf die geschichte und kultur der jüdischen bukowina dokumentiert dieses buch in eindringlichen texten (emil rennert) und ausdrucksstarken bildern (shani bar on) die einstige multiethnische vielfalt der bukowina sowie die lebensrealität heute in dem nunmehr zwischen der ukraine und rumänien geteilten landstrich. ein versuch, der beinahe verschwundenen jüdischen kultur der bukowina zu gedenken und brücken zum leben der menschen heute zu bauen. denn die bukowina ist bis heute ein ort an dem viele kulturen beheimatet sind. emil rennert berichtet auch über seine eindrücke vom jüdischen leben in czernowitz: „Wenn man nach einer beschwerlichen Reise in der Hauptstadt Czernowitz ankommt, könnte man glauben, man sei in ein altes Schwarzweißfoto des jüdischen Czernowitz hineingestiegen. Doch die Gründerzeithäuser und Synagogen sind zu Ruinen des einstigen jüdischen Lebens verfallen. Czernowitz war einst Stadt vieler Volksgruppen, Sprachen und Kulturen. Ukrainer, Rumänen, Deutsche, Polen, Roma, Huzulen, Armenier und Juden lebten größtenteils friedlich gemeinsam in der Bukowina. Zu Zeiten der Donaumonarchie kamen Juden aus allen Winkeln des Vielvölkerstaates und Osteuropas nach Czernowitz.“, in: Welt Kompakt (31.5.2012) shani bar on die fotografin wurde in israel geboren und studierte media and communications am sapir college der ben gurion universität. sie spezialisierte sich auf fotografie und schloss ihr studium mit auszeichnung ab. später arbeitete sie an der gavra school of photography in tel aviv. shani bar on führte darüber hinaus viele interviews mit holocaust überlebenden. die interviews sowie fotografische portraits dieser menschen liegen unter anderem am center for jewish history in new york auf. nach langen aufenthalten in asien und den usa lebt und arbeitet shani bar on nun in berlin. viele ihrer arbeiten wurden im time out new york magazine und anderen publikationen veröffentlicht. emil rennert wurde 1986 in wien geboren und begann früh als radiomoderator zu arbeiten. im jahr 2005 produzierte er den dokumentarfilm “eine verschwundene welt” (edition exil) über die letzten holocaust überlebenden der kleinstadt radautz in der bukowina. seit 2006 moderierte emil rennert holocaust education workshops für schulklassen. von 2006 bis 2008 arbeitete er am leo baeck institute new york, für das er zahlreiche oral history interviews mit österreichischen holocaust überlebenden durchführte. emil rennert studiert derzeit an der freien universität berlin.