Durch die Adaption von Lernmaterialien an die Bedürfnisse der NutzerInnen ist eine Verbesserung der Motivation, des Lernerfolgs und der Weiterentwicklung von Themen zu erwarten. So können Wissenselemente beispielsweise an das Vorwissen, die bevorzugte Interaktionsart oder an das Endgerät der NutzerInnen angepasst werden. Bevor Materialien in adaptiver Weise genutzt werden können, ist es jedoch notwendig, diese entsprechend zu bearbeiten. Diese Bearbeitung ist in der Regel sehr zeitaufwendig und teuer, so dass die Bearbeitung aller in der Organisation vorhandenen Materialien typischerweise nicht realisierbar ist. In diesen Fällen muss entschieden werden, wie die begrenzten Ressourcen bestmöglich eingesetzt werden sollen. Somit sollten jene Wissenselemente der Organisation ausgewählt werden, die das beste Kosten - Nutzenverhältnis versprechen. In der Regel wird diese Entscheidung unsystematisch getroffen. Durch die stark anwachsende Menge an Wissenselementen in Organisationen steigt einerseits die Dringlichkeit dieser Auswahlentscheidungen und andererseits auch der Bedarf für eine möglichst automatisierte Unterstützung. Dieses Entscheidungsproblem wird in der vorliegenden Arbeit systematisiert und mit Hilfe eines Entscheidungsmodells gelöst. Verschiedene Kriterien wurden dazu empirisch und unter Verwendung eines breiten und interdisziplinären Spektrums an Forschungsmethoden erhoben. So wurden beispielsweise existierende Systeme mittels qualitativer Inhaltsanalyse untersucht, Experten mittels Online-Fragebogens befragt und eine kollaborative ethnographische Studie durchgeführt. Alle Ergebnisse wurden in einem Optimierungsmodell zusammengeführt und die Funktionsweise wurde durch einen Softwareprototypen demonstriert.