Kolonialphantasien im vorkolonialen Deutschland (1770-1870)
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
In der kollektiven Erinnerung der Deutschen spielt die deutsche Kolonialzeit (1884-1918) kaum eine Rolle. Die Studie zeigt, dass den dreißig Kolonialjahren des Kaiserreichs lange Phasen des Kolonialphantasierens vorausgingen. Seit der Entdeckung "Amerikas" und der Eroberung "Westindiens" erträumten sich auch Deutsche ihr eigenes "Indien", ihre Insel-Kolonie, auf der sie ein patriarchalisches Idyll errichten konnten. In zahllosen Romanen, Singspielen, Dramen und Epen schufen sich weitblickende deutsche Kolumbusse, wackere deutsche Konquistadoren und väterliche Plantagenbesitzer ihr ideales Vaterland in der Fremde. So entstand allmählich die Legende von der besonderen Befähigung der Deutschen zum Kolonisieren, unverkennbar eine Kompensation für gescheiterte deutsche Kolonialunternehmungen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert.
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