Vom Aufstieg und Niedergang klassischer ArbeiterInnenbewegungen
Produktform: Buch
Für die Arbeiterbewegung läuft es schlecht. Nicht nur in Europa, sondern auch in großen Teilen der übrigen Welt. Die Gewerkschaften haben viel an Macht verloren und organisieren derzeit nur noch sechs Prozent der Beschäftigten weltweit. In vielen Ländern kamen ihnen ihre Verbündeten, die sozialdemokratischen und kommunistischen Arbeiterparteien, abhanden, entweder weil diese Parteien untergingen oder weil sie einen neoliberalen Weg einschlugen.
Dieser Abwärtstrend hat zwei wesentliche Auswirkungen: Erstens ist damit der Aufstieg rechtsextremer Parteien verbunden, die die „einheimischen“ Arbeiter gegen „die Ausländer“ ausspielen. Und zweitens übernehmen NGOs Aktivitäten, für die traditionell die internationale Gewerkschaftsbewegung zuständig war, wie z. B. den Kampf gegen Kinderarbeit. Der Ruf „Die Internationale erkämpft das Menschenrecht!“ ist verstummt.
Van der Linden erklärt die wichtigsten Bewegungstypen dieser Krise. Dabei zeigt er auf, wie die im späten 19. Jahrhundert entstandenen sozialdemokratischen Parteien in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg parlamentarische Durchbrüche erlangten, aber am Ende des 20. Jahrhunderts durch Verschiebungen in den Sozialstrukturen geschwächt wurden.
Der Autor diskutiert auch die historischen Charakteristika des „bolschewistischen Modells“, wie es sich in Russland entwickelte und um die verschiedenen Stadien der internationalen Gewerkschaftsbewegung.weiterlesen