Der galiziendeutsche Pastor Gustav Mewes aus Anhalt in
Polnisch—Oberschlesien und die oberschlesische Kindergärt-
nerin Herta Kubiseh hatten sich im Mai 1934 verlobt. Gustav
zögert die Hochzeit jedoch über viele Jahre hinaus. Was steckt
dahinter? Gustavs Leben verläuft durch politische, berufliche
und persönliche Bedrängnisse äußerst aufreibend. Herta
erkennt nach und nach die komplizierte Psyche ihres
Verlobten. Sie ahnt, dass ein tieferer Grund dafür vorliegen
muss. Doch Gustav bleibt verschlossen. 1939: Endlich findet
die Hochzeit statt. Wenige Wochen später überfällt die
deutsche Wehrmacht Polen. In Oberschlesien herrschen nun
die Nationalsozialisten. Mcwes gerät in schwere Gegensätze zu
ihnen. Die Einlieferung in das KZ Auschwitz wird ihm
angedroht. Bis 1944 werden dem Ehepaar vier Kinder
geboren, mit denen Herta 1945 fliehen muss. Custav darf ihr
aufgrund eines Befehls des NSDAP-Ortsgruppenleiters erst
später folgen. Die Flucht und die Schwierigkeiten des
Neuanfangs in der sowjetisch besetzten Zone verschlimmern
Custavs Zustand. Ein fünftes Kind wird geboren. 1947 über-
nimmt Custav die Pfarrstelle in Lostau bei Magdeburg und
glaubt, dass sich von nun an alles zum Besseren wenden wird.
Doch die Hoffnung trügt. Es geht weiter bergab. Und noch
immer kennt niemand den wahren Grund seiner seelischen
Zerrüttung.
1950: Custav liegt in einem Magdeburger Krankenhaus im
Sterben. Kurz bevor er seine Augen für immer schließt, macht
er Herta das entscheidende Geständnis.weiterlesen