Eine Chronik als vorläufige Geschichte dieser kleinen deutschen Schule in Japan
Produktform: Buch
Dies ist die Chronik einer kleinen deutschen Auslandsschule, dazu einer der wenigen, die wie „Inseln“ in einen fremdartigen Kulturkreis eingebettet sind. Diese „Inseln“ spiegeln in nuce Deutschland, seine Kultur, seine Geschichte wider; sie dienen den Deutschen daheim als Fenster, durch die sie in fremde Welten schauen können, und den Deutschen „draußen“ im Wirkungsbereich dieser „Inseln“ erlauben sie, einen Blick zurück in die ferne Heimat zu tun.
Die Geschichte dieser Schule in Japan begann im Jahre 1909, also am Vorabend des Ersten Weltkrieges, und sie nahm einen wechselvollen, streckenweise sogar dramatischen Verlauf, immer aber das Schicksal Deutschlands teilend, wenn auch als ferne „Insel“ in allen Erscheinungen entsprechend minimiert und meist um eine Zeitspanne versetzt.
Im Mittelpunkt meiner Darstellung steht die Schule als etwas Gewachsenes und also Lebendiges und in ihrer Insel-Lage – neben dem Deutschen Club – einziger Ort der Begegnung und der Pflege vertrauter Lebensgewohnheiten für die dort ansässigen Deutschen: einer relativ kleinen aufeinander bezogenen und vielfach voneinander abhängigen Gruppe von Menschen, in der jedem einzelnen ein beachtliches Gewicht und entsprechend hohe Verantwortung zukommt. Im Zentrum dieser Gruppe sehe ich ihre Schulkinder, denn für sie ist ja die Schule da, nicht für die Lehrer, Vereine oder Firmen.
Nun noch einige „technische“ Hinweise: Den gesamten Zeitraum von 1909 bis 2009 habe ich mit Blick auf die örtlich bestimmenden Kräfte und ihre Interessenlage gegenüber der Schule zunächst in zwei Abschnitte unterteilt: Im ersten hatten die lange Jahre, oft Jahrzehnte in Kobe lebenden und ansässig gewordenen deutschen Kaufleute ein auf Dauer angelegtes, nachhaltiges Interesse an der Existenz einer deutschen Schule; im zweiten waren die nur kurze Zeit und bestenfalls nach Jahren zu bemessenden in Kobe wirkenden Deutschen auch nur für den Zeitraum ihres Aufenthalts an der Schule interessiert, – dies für beide Abschnitte vereinfachend gesagt. Dann habe ich jeden dieser Abschnitte bei gravierenden Veränderungen in der Schule mit Zäsuren versehen, so z. B. 1927 anlässlich eines Strukturwandels, 1939 bei Änderung der Rechtsform und Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, 1947 bzw. 1959 bei Abbruch bzw. Wiederaufnahme der Tätigkeit, 2001 bei neuer Zielsetzung, sowie bei signifikantem Steigen oder Sinken der Schülerzahlen. Generell aber machte ich die Abfolge der Schuljahre zur Grundlage meiner Darstellung, denn ich möchte, dass sich die „Ehemaligen“ in meiner Chronik wiederfinden, auch wenn sie nur kurze Zeit an der Schule verweilt haben sollten. (Aus dem Vorwort des Verfassers)weiterlesen