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100 Jahre Handwerkskammer Kassel

1900-2000

Produktform: Buch

Chronik der Handwerkskammer Kassel: Diese Chronik zeigt die bedeutenden Stationen der Entwicklung der Handwerkskammer Kassel anhand vieler Dokumente auf und bezieht sie ein in die großen politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Ereignisse der vergangenen 100 Jahre. Die Chronik ist eine Fundgrube für alle, die sich mit Geschichte befassen, aber auch für diejenigen, die wissen wollen, auf welcher Grundlage die Kammer fußt, welche Leistungen sie in 100 Jahren erbracht hat, mit welchen Problemen sie konfrontiert wurde und welche Persönlichkeiten ihre Entwicklung prägten. Rezension I: "Die wechselhafte Geschichte der Handwerkskammer Kassel hat Helmut Bernert in einer profunden und materialreichen Darstellung zusammengefasst. Neben umfangreichen Quellenstudien hat der Autor, auch Memoiren und private Zeugnisse einbezogen, wie etwa die "Erlebnisse eines Lehrlings in Cassel", der in einer "Kunstdrechslerei" am Kasseler Altmarkt nicht nur das Anfertigen von "Treppensprossen und -pfosten, Säulen, Füßen und Kegelkugeln" erlernte, sondern während des oft mehr als zwölfstündigen Arbeitstages auch "verschiedenartigste diffizile Arbeiten" erledigte, zu denen das Herstellen von "Zigarrenspitzen, Schachfiguren, Halsketten und Stockgriffen" gehörte. Das Buch ist eine Fundgrube nicht nur für Handwerker im Kammerbezirk Kassel und für Historiker, sondern auch von Nutzen für Sozialhistoriker, da es unbekannte Einblicke neben einer Fülle von Quellenbelegen liefert." (Ricarda Dietz) Rezension II: „Die Lektüre des Buches „Hundert Jahre Handwerkskammer Kassel" ist, bezieht man die Vorgeschichte mit ein, ein Streifzug durch rund 140 Jahre deutsche National- und Wirtschaftsgeschichte. Die Aufarbeitung und Präsentation der historischen Quellen in Form von Verfassungen, Gesetzen und Verordnungen, Dienstanweisungen, Schriftverkehr Lind Protokollen der Jahreshauptversammlungen der Kammern, und Innungen sowie Jahrbüchern, Berichten und Festschriften unterschiedlicher handwerksnaher Institutionen lassen die Zustände und Ereignisse dieser Handwerksgeschichte plastisch werden. Ohne die Gewerbeordnung aus dem Jahre 1869 ist die Geschichte des Handwerks und seiner Kammern und Innungen nicht zu verstehen. Die vollständige Liberalisierung der Wirtschaft hatte die Lage vieler Handwerksbetriebe kritisch werden lassen. Gleichzeitig sind aber auch die politischen Bemühungen um die Zwangsmitgliedschaft der Betriebe in den Kammern, um die Verbindung der Betriebsgründung mit dem großen Befähigungsnachweis, um die Vereinheitlichung der Lehrlingsausbildung und um den staatlich gesicherten Aufbau eines dualen Ausbildungssystems und um die Anerkennung der Innungen als Ordnungs- und Entwicklungskraft des Handwerks verstärkt worden. Es ist erstaunlich, wie sich die Themen der Handwerkspolitik im Laufe des Jahrhunderts immer wiederholen. Die Schwerpunkte verschieben sich, die eingesetzten Mittel werden den jeweiligen politischen Verhältnissen angepasst, aber die Orientierung der Handwerkspolitik bleibt immer auf dem gleichen Kurs. Dies hat der Verfasser in sechs Zeitabschnitten der deutschen Geschichte deutlich herausgearbeitet. Dennoch hat er selbst auch subjektive Schwerpunkte gesetzt. Die Zeit von 1869 bis 1900 wird in den Zusammenhang der grundlegenden wirtschaftspolitischen Debatte gestellt. Die im „Verein für Socialpolitik“ geführte Debatte um die Bedeutung von Staat und Markt bei der Gestaltung der Wirtschaft hat die Selbstverwaltungsformen des Handwerks als dritte Alternative weitgehend in Vergessenheit gebracht. Die Handwerksvertreter mussten ihre Vorstellungen einer geordneten Wirtschaft in die Debatte werfen. Um sich Gehör zu verschaffen, haben sie sich bei den Kirchen und den Gewerkschaften Unterstützung geholt. Die zweite Phase von 1900-1918 steht im Zeichen der Institutionalisierung der Kammer und der Findung der handwerkspolitischen Themen. Trotz der materiellen Not des Handwerks standen nicht die sozialpolitischen, sondern die organisatorischen und bildungspolitischen Themen im Mittelpunkt der Kammerarbeit. Die Zeit von 1918-1933 war auch im Handwerk zerrissen und turbulent. Die hohe Arbeitslosigkeit und die Inflation ließen keine Spielräume für große Strukturdebatten. So beherrschte die Bewältigung des Alltags auch die Arbeit der Kammer. Rechnungswesen und Kalkulation, öffentliche Aufträge und Submissionsverfahren, Preisgestaltung und Rationalisierung beschäftigten die Betriebe, die darin von der Kammer und den Innungen unterstützt wurden. Der Phase des Dritten Reiches zwischen 1933-1945 widmet der Verfasser eine hohe Aufmerksamkeit. Er versucht den Teil der Verantwortung. den das Handwerk für das Unrechtsregime mitträgt, zu beschreiben, versucht die politischen Fehleinschätzungen aus der kritischen sozialen Lage des Handwerks in der Weimarer Republik zu verstehen und beschreibt akribisch, wie der Machtwechsel in den Institutionen des Handwerks durch den Austausch der Personen und später durch die Gleichschaltung und Überführung der Selbstverwaltung des Handwerks in die Gauwirtschaftskammer vorgenommen wurde. Es ist nachzuempfinden, wie einzelne Personen resignierten, auch weil die Mehrheit der Handwerker der Politik der Nationalsozialisten keinen Widerstand entgegensetzte. Der Verfasser muss auch konstatieren, dass das Handwerk einen großen Teil seiner organisatorischen und bildungspolitischen Ziele durchsetzen konnte. Da die organisatorische Grundstruktur bis heute mit einigen Abänderungen erhalten geblieben ist, muss nochmals auf die geschichtliche Kontinuität der Handwerkspolitik hingewiesen werden. Die fünfte Phase von 1945-1953 ist gekennzeichnet von der Sicherung des erreichten Organisationsgrades gegen die liberalen Vorstellungen der amerikanischen Besatzungsmacht. Die Argumente aus den Anfangszeiten der Gründung der Gewerbevereine und der Innungen sind 80 Jahre später fast identisch. Die Handwerker oder vielmehr die Ehefrauen der im Krieg gefallenen oder vermissten Männer hatten eher existentielle Sorgen. Weitsichtige Präsidien und Geschäftsführer haben in der Nachkriegszeit die Rahmenbedingungen für ein zukunftsfähiges Handwerk geschaffen. Die letzte Phase der Darstellung umfasst einen großen Zeitraum von 50 Jahren, nimmt aber in dem Buch einen relativ kleinen Raum ein. Mehrere Gründe lassen sich dafür anführen: Die Organisation passt sich in einem konsensualen Prozess der Demokratisierung der Bundesrepublik Deutschland an. Die dokumentierten Quellen werden weniger und die Kammer baut ihre Leistungen kontinuierlich aus. Das Aus- und Weiterbildungssystem wird ständig verbessert, die Betriebswirtschaftliche Beratungsstelle, die Kasseler Werkakademie für Gestaltung sowie das Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege in Fulda werden gegründet. Die Kammer verteilt ihre Aktivitäten im Raum und gründet weitere Berufsbildungszentren in Korbach, Marburg und Fulda. Bei der Anpassung des Handwerks an die Europäisierung und Globalisierung der Wirtschaft ist die Kammer ihren Mitgliedern oft einen Schritt voraus. Die von Historikern gestellte Frage, ob Menschen oder Strukturen die Geschichte machen, wird auch in dem vorgelegten Band nicht beantwortet. Es sind viele Personen genannt, die Akteure in den 140 Jahren Handwerksgeschichte waren. Ohne das engagierte Handeln wäre vieles nicht zustande gekommen. Das Handwerk und seine Kammer sind aber auch ein Spiegel ihrer Zeit. Dies wird jedem Leser sehr deutlich werden. Und was lässt sich aus der Geschichte lernen: Eine kontinuierliche und sachlich begründete Interessenvertretung hat zum Erfolg geführt. Die Probleme und Aufgaben werden sich neu stellen. Das Handwerk ist aber in der jetzigen Verfassung für die Herausforderung gerüstet.“ Otfried Kießle. Vorwort Einleitung Die Entstehung der Handwerkskammer Der erste Hinweis — die Handwerkskammer Das Handwerk zum Ende des 19. Jahrhunderts Die Notgewerbeordnung Die Gewerbeordnung von 1869 Die Erlebnisse eines Lehrlings in Cassel Die Forderungen der Handwerker Die Einstellung der Wissenschaft Ziel — eine gute handwerkliche Ausbildung Die Innungsgesetzgebung Die Gewerbevereine Innungen und Innungsausschüsse in Kurhessen Der Weg zum Handwerkergesetz Das Handwerkergesetz von 1897 Die ersten Zwangsinnungen Der Weg zur Handwerkskammer Vom Aufbau der Handwerkskammerorganisation bis zur ersten Bewährungsprobe — die Handwerkskammer Kassel zwischen 1900 und 1918 Die Konstituierung der Handwerkskammer Die ersten Sekretäre / Geschäftsführer Die ersten Vorsitzenden Das Lehrlingswesen Die Meisterprüfungsvorschriften Die Entwicklung der Organisation Die Vertretertage und die Gewerbeausstellungen Die weiteren Vertretertage und ihre Themen Die Vollversammlungen Die Sachverständigen Das Handwerkererholungsheim Wer gehört zum Handwerk Das Submissionswesen Der Deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag Der kleine Befähigungsnachweis Die Frau im Handwerk Das gewerbliche Schulwesen Der Beginn des Ersten Weltkrieges Von der staatlichen Kontrolle zur autonomen Selbstverwaltung — die Handwerkskammer Kassel zwischen 1918 und 1933 Der 1. Weltkrieg und die Folgen für das Handwerk Der Zusammenbruch Der Neubeginn - Sozialisierung und Kommunalisierung" Der Reichsverband des deutschen Handwerks Der Reichswirtschaftsrat Die Streiks Die 'Gesetzesflut' Das Baugewerbe Die 'Handwerksämter' Der 'Kurhessisch-Waldecksche Handwerkerbund' Das Amtsblatt der Handwerkskammer Die 'Bundestage' und die Politik Angriffe von 'rechts' - Handwerkerbund und NSDAP Preisgestaltung und Rationalisierung im Handwerk Die Inflation Auswirkungen der Inflation Die Rentenmark und die Buchführung Die Wucherverordnung Die Preisprüfungsstelle Berufsausbildung und Berufsschule Ausbildungsvergütung und Urlaub für Lehrlinge Erweiterung des Berufsbildes der Schmiede Vom Verlust der Selbstverwaltung zum Verlust der Eigenständigkeit — die Handwerkskammer Kassel zwischen 1933 und 1945 Der Schwarze Freitag und seine Folgen Die ersten Auseinandersetzungen Das Handwerks und die NSDAP vor 1933 Die Gleichschaltung Die neue Handwerksgesetzgebung Die neuen Innungen Die Kreishandwerkerschaften Das Fiihrerprinzip Die Handwerksorganisation 1936 Der Übergang zur Kriegswirtschaft Das Handwerk und die DAF Die Gesellen- und Meisterprüfungen Die neuen Zwischenprüfungen Die Berufsschule Meisterkurse und Meisterprüfungen Die Technische Nothilfe Die Beamten und Angestellten der Kammer Die Handwerksrolle Das Handwerk und die Juden Die Regelungswut Die Gauwirtschaftskammer Das Ende zeichnet sich ab Anmerkungen Kapitel 4 Von der Neugründung über die Gewerbefreiheit zur Handwerksordnung — die Handwerkskammer Kassel von 1945 bis 1953 Der Beginn der amerikanischen Besatzung Die Industrie-, Handels- und Handwerkskammer Kassel Neues Leben in Kassel Die Wirtschaftskammer Kurhessen Die Handwerkskammer Kassel Abgrenzung zwischen der Industrie und dem Handwerk Die Organisation des Handwerks in Hessen Der Länderrat in der amerikanischen Zone Gewerbefreiheit kontra Befähigungsnachweis Der Aufbau der Handwerkskammer unter den neuen Bedingungen Die Vollversammlungen 1951-1953 Die Organisation des Handwerks in den drei Zonen Der Weg in eine demokratische Selbstverwaltung Der Weg zur neuen Handwerksordnung Die 1. Vollversammlung nach der neuen Handwerksordnung Das neue Kammergebäude Die weiteren Vollversammlungen unter Conrad Fleischer Die Vollversammlungen unter August Olief Die Vollversammlungen unter Richard Wurbs Die Vollversammlungen unter Karl Schölch Die Vollversammlungen unter Gerhard Repp Die Mitglieder der amtierenden Vollversammlung, der Ausschüsse, des Präsidiums und Vorstandes, des Hauptamtes Die Vollversammlungsmitglieder und ihre Stellvertreter Die Ausschussmitglieder und ihre Stellvertreter Das Präsidium und der Vorstand der Handwerkskammer Das Hauptamt Die Vorsitzenden / Präsidenten der Handwerkskammer Kassel Anmerkungen zu den Präsidenten Die Sekretäre, Syndizi und Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Kassel Anmerkungen zu den Hauptgeschäftsführern Literaturverzeichnis Namensregister Handwerk und Rundfunk Die Reichshandwerksordnung - nur ein Entwurf Die Handwerksnovelle 1929 - Vollendung der Selbstverwaltung 25 Jahre Handwerkskammer Kassel Der Alltag der Vorstandssitzungen Bau oder Kauf eines Hauses des Handwerksweiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-933617-06-4 / 978-3933617064 / 9783933617064

Verlag: euregioverlag

Erscheinungsdatum: 31.01.2000

Seiten: 400

Vorwort von Gerhard Repp
Autor(en): Helmut Bernert
Herausgegeben von Klaus Schuchhardt

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