Gerade in Umbruchzeiten wie jetzt scheint die Sehnsucht nach Frieden, Harmonie und heiler Welt groß. Gerade jetzt ist aber auch die Zerrissenheit unübersehbar. Armut und Verschuldung nehmen zu, lebenswichtige Covid-Impfstoffe sind für reiche Staaten zuerst zugänglich und der Klimawandel mit Stürmen und Dürren schlägt weltweit fast ungebremst zu. Weit mehr als 80 Millionen Menschen sind auf der Flucht vor Kriegen, Konflikten und Hungersnöten.
Das ist die eine Seite: ein düsteres Szenario. Aber es gibt auch die andere Seite, die Leonard Cohen in einem Song beschreibt: „There is a crack in everything, that’s how the light gets in …“ – überall gibt es Risse, aber durch sie kommt das Licht herein. Die Suche nach Licht, nach Hoffnung und heilender Kraft aus dem christlichen Glauben heraus trotz Rissen und Narben, sie ist zum Leitmotiv dieses Jahrbuchs geworden: Was trennt, was eint, was inspiriert.
23 Autor*innen aus Deutschland und der internationalen Ökumene berichten von ihren Tränen, Träumen und Erfahrungen: von der Überwindung religiöser Gewalt, von „Ismen“ als Nährboden gesellschaftlicher Spaltung, von einer weißen Kindheit in Apartheidzeiten, von vielfältigen „Weckrufen“ junger Leute in Kirche und Gesellschaft oder von Aufbrüchen im Umgang mit Rassismus, Kolonialismus und Missionsgeschichte. Die Risse sind da, aber auch die Heilungskräfte sind Realität.weiterlesen