Unwort oder Zauberwort – je nach Kultur und Kontext hat der Begriff Mission unterschiedliche Bedeutung. „Ich will doch niemanden missionieren“, sagen selbst kirchennahe Menschen in Deutschland. Für manche ist christliche Mission ein verbrannter Begriff, historisch eng verknüpft mit Kolonialismus, Rassismus und europäischer Überheblichkeit. Viele Christ*innen im Globalen Süden dagegen erzählen gerne von ihrem Glauben und sind stolz darauf. Für sie ist Mission ein Grundmotiv der Kirche und in ihre DNA eingeschrieben.
Ein Blick nach Nord und Süd zeigt, dass Mission weltweit im Wandel ist, überall werden neue Konzepte diskutiert und ausprobiert. Und auch die traditionell als „Missionsbefehl“ bezeichneten biblischen Texte werden neu interpretiert. Das zeigt sich etwa in Pioniergemeinden in den Niederlanden, bei kulturell angepassten Evangelisationskonzepten in Indonesien oder im Entstehen einer rassismuskritischen globalen Missionsbewegung in Migrationsgemeinden.
Von all dem erzählen die gut 20 Autor*innen dieses Jahrbuchs. Mit ihrer kritischen theologischen Analyse und vielen aktuellen Beispielen aus der weltweiten Ökumene entfalten sie ein Mosaik der Mission, das deutlich macht: Mission ist lebendig wie eh und je – und sie findet immer wieder zeitgemäße neue Formen.weiterlesen