Als Kind der Postmoderne verwebt der Schweizer Künstler DAvid Renggli in seinem Werk Populärkultur und kunsthistorische Topoi mit verspielter Leichtigkeit zu einem homogenen Ganzen. Ausgangspunkt des vorliegenden Buchs bildet Rengglis Ausstellung "The Charm of Ignorance" (2013) im Museum Bellpark in Kriens. Renggli montierte in einer rigiden Petersburger Hängung rund 2000 Bilder. Die Collagen verschränken Gegensätzliches, indem sie aus Bildern von Modemagazinen und Pornoheften, Kunstkatalogen und gefundener Fotografie schöpfen. Der Betrachter verliert sich im Schauen und gerät in einen tranceartigen Zustand; die Inszenierung ist ein Fest des kreativen Akts, der in schöferischer Beschleunigung - der Künstler arbeitet etwas drei Minuten an einem Bild - eine Unmenge von Einzelwerken hervorbringt. Auf den ersten Blick scheinen sie vertraut, erst bei genauerem Hinsehen offenbart sich dem Betrachter ihre surreal-groteske Absurdität - Überraschungsmomente und Redundanz als ästhetisches Prinzip sind wiederkehrende Themen in Rengglis Werk und führen in einen wunderhaften Zustand der Ambivalenz, der uns mit beiden Seiten einer Problemstellung, also dem Sowohl-als-Auch verbindet.
497/2000 versammelt eine Auswahl von knapp 500 der ursprünglich rund 2000 Collagen, die während des Druckprozesses immer wieder zufällig neu arrangiert werden - jedes Buch wird so zum Unikat.weiterlesen