DREI GROSSE PHOTOGRAPHEN - DREI GESCHICHTEN Inspiriert von der Ausstellung „Übersee“ begab sich Thomas Hackl auf die Suche nach lebenden Legenden der österreichischen Photographie. Es entstanden drei sehr persönliche, autobiografische Porträts großer Photographen mit österreichischen Wurzeln, die eines gemeinsam haben: Sie alle mussten vor den Nationalsozialisten flüchten und erzählen uns ihre Lebensgeschichte und ihre persönlichen Erlebnisse mit der Photographie. ERICH LESSING - Der Photograph im Rückspiegel Lessing war ein sehr frühes Mitglied der Agentur Magnum, welche unter anderem von Henri Cartier Bresson und Robert Capa in Paris gegründet wurde, um über ihre Bilder selbst bestimmen zu können. Gleichzeitig begleitete er historische Ereignisse und gesellschaftliche Entwicklungen in einer Nähe, die heute für freie Journalisten beinahe undenkbar scheint. Er dokumentierte die Bevölkerung in Zeiten von Krieg und Revolution, um dadurch die Menschheit zu sensibilisieren. Seine höchstausgezeichnete Reportage der Ungarischen Revolution 1956 war der Grund an der Wirkung seiner Dokumentationen auf die Politik zu zweifeln. Daher wandte er sich einer anderen Art Photographie, seinen „Photographischen Evokationen“, zu. Zu seinem 90. Geburtstag blicken wir auf sein umfangreiches Werk zuück. „Ich glaub, ich bin nicht alt genug für eine Biografie - ich bin nicht interessant genug ...“ (c) 2013 LISL STEINER - Auf der Suche nach dem Glück Mit 88 Jahren kommt Lisl Steiner wieder in ihre Geburtsstadt Wien und erzählt aus ihrer Kindheit und der Emigration als elfjährige mit ihren Eltern nach Argentinien. Sie studierte Kunst, zeichnete berühmte Dirigenten und entdeckte später die Photographie. Lisl Steiner ist eine bemerkenswerte und reiselustige Frau mit einer unglaublichen Präsenz. Von 1945 bis 1953 arbeitete sie in der argentinischen Filmindustrie als Produktionsassistentin bei Karl Ritter (Regisseur der NS-Zeit) und seinen Söhnen für 50 Dokumentar- und Spielfilme. Sie lebt seit 1960 in New York und arbeitete dort als Photojournalistin und Künstlerin. Sie porträtierte Persönlichkeiten wie Louis Armstrong, Fidel Castro, J. F. Kennedy, Miles Davis, Richard Nixon, Pelé, Franz Beckenbauer, Friedrich Gulda und viele mehr. „Ich habe ein kleines Talent - auf M enschen zuzugehen K“ (c) 2015 WOLF SUSCHITZKY - Ein langes Leben In seinem letzten großen Interview erzählt er mit 103 Jahren über sein Leben, von seiner Kindheit in Wien bis zur Emigration 1934. Er flüchtete vor den Austrofaschisten und erlebte die Angriffe auf London. Die sozial-kommunistische Einstellung der Familie gipfelt in der KGB-Tätigkeit seiner Schwester Edith Tudor Hart. Suschitzky machte sich einen Namen als Photoreporter für Zeitschriften und arbeitete als Kameraassistent, später Kameramann. 1950 drehte er seinen ersten Spielfilm. Suschitzky hat über 200 Kino-, Dokumentar- und Fernsehfilme gedreht. Parallel zur Filmarbeit entstand ein umfangreiches photographisches Werk, das weltweit in Galerien und Museen präsentiert wird - zuletzt in der Photographer‘s Gallery in London. „Es war sehr schön mit Ihnen durch mein Leben zu gehen.“ Wolf Suschitzky starb am 7. Oktober 2016, 4 Monate nach den Dreharbeiten. (c) 2017 BUCH und REGIE Thomas Hackl PRODUZENTEN Thomas Hackl, Martina Hechenberger KAMERA Martina Hechenberger MUSIK signal2noize, Felix Sturmberger © 2018 THOMAS HACKL FILM und MINAPicturesweiterlesen