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"Aber sie kamen nicht zurück" - Jüdische Familien in Lehmen an der Mosel

Produktform: Buch

Vor 200 Jahren ließ sich die erste jüdische Familie in Lehmen nieder. Nachfahren dieser Familie und wenige zugezogene ­jüdische Familien lebten mit den Dorfbewohnern der christlichen ­Mehrheitsgesellschaft zusammen – in gegenseitigem Respekt und in nachbarschaftlichem und freundschaftlichem Einvernehmen. Mit Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft trat ein ­radikaler Wandel ein. Die vorliegende Studie geht den Wegen nach, die jüdische Familie aus Lehmen in der Verfolgungs­situation des herrschenden Antisemitismus gewählt haben, um durch Flucht und Emigration ihr Leben zu retten – und den Wegen, die sie gezwungen­ermaßen durch Gefängnisse, Internierungs- und Sammellager gehen mussten, bis sie zuletzt in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert und dort ermordet wurden. Jede Familie hat ihre eigenen Stationen von Flucht, Emigration, – ­Verhaftung, Internierung und Deportation durchgemacht – wenige, die durch Auswanderung in die Vereinigten Staaten von Amerika sich ihr Leben bewahren konnten, und viele, die von Zuhause aus deportiert oder die nach der Besetzung der westlichen Nachbar­staaten durch die Wehrmacht (Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich) wieder in die Hände der Gestapo fielen. Als Eltern von der Polizei verhaftet und deportiert wurden, konnten ihre ­Kinder fliehen und überlebten die Judenverfolgung, jedoch zwei Jahre lang völlig auf sich allein gestellt – sei es bei Bauern und Hirten in der einsamen Berglandschaft des Massif central untergetaucht oder in einem von Nonnen geleiteten Kinderkrankenhaus versteckt. In Zeiten der Entrechtung und Ausgrenzung von Juden aus der Dorfgemeinschaft gab es in Lehmen erschütternde Szenen infamer Denunziation wie auch rührende Beispiele nachbar­schaftlicher Hilfe. Der Lehrer in Lehmen war Mitglied der NSDAP; dennoch erfüllte er die Bitte seines jüdischen Nachbarn und nahm das Festtagsporzellan der Familie Feiner am Abend vor ihrer Deportation in Verwahrung, „bis wir wiederkommen“ – aber sie kamen nicht zurück.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-9825310-0-7 / 978-3982531007 / 9783982531007

Verlag: Sokrates & Freunde

Erscheinungsdatum: 24.02.2023

Seiten: 97

Auflage: 1

Zielgruppe: Die Lebensgeschichten der jüdischen Einwohner sind ortsbezogen, geben den Opfern der Schoah aber ein "Gesicht". Es ist für jeden interessant der sich fragt: Was war vor Auschwitz.

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