Abschied von der freudigen Erwartung
Werdende Eltern unter dem wachsenden Druck der vorgeburtlichen Diagnostik
Produktform: E-Buch Text Elektronisches Buch in proprietärem
Immer häufiger ist die Schwangerschaft von Sorgen überschattet. Alles dreht
sich um die Gesundheit des heranwachsenden Kindes. Befürchtete Gefahren
und Risiken bedrängen die elterliche Vorfreude. Im Falle einer diagnostizierten
Behinderung wird das Kind oft als Belastung oder sogar als Bedrohung für die Eltern
und für die Gesellschaft empfunden. Aus den zunehmenden medizintechnischen
Möglichkeiten, ungeborenes Leben auf Herz und Nieren zu prüfen, erwächst im
Handumdrehen die elterliche Pflicht, »kein Risiko einzugehen«. Immer häufiger
wird den werdenden Eltern die Entscheidung abverlangt, das Kind im Falle
kritischer oder nicht eindeutiger Befunde »vorsorglich« abzutreiben.
Die ethische Grundannahme, daß jeder Mensch einzigartig ist und sein Leben
unverfügbar sein muß, gerät immer mehr in die Defensive. Manchen gilt sie gar
als antiquiert. Der hohe seelische Preis einer Entscheidung gegen ein behindertes
Kind oder überhaupt gegen das ungeborene Leben sowie die gesellschaftlichen
Folgen dieser Abwehrhaltung zeigen sich oft erst sehr viel später … Giovanni
Maio plädiert deshalb eindringlich dafür, in jedem Leben die ihm eigene
Kostbarkeit zu erkennen. Es geht ihm darum, der technisch-diagnostischen
Machbarkeit nicht blind zu folgen, sondern in Demut und Behutsamkeit den
Gabecharakter allen Lebens wiederzuentdecken.weiterlesen
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