Ad-hoc-Publizitätshaftung im Internationalen Privatrecht
Eine Untersuchung zur Berücksichtigung der regulatorischen Funktion der Haftungsansprüche im IPR
Produktform: Buch
Unter anderem ausgehend von der Entwicklung im europäischen Kartellrecht hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass zivilrechtliche Haftungsansprüche nicht nur den Ausgleich individueller Schäden zum Ziel haben, sondern auch als Regulierungsinstrument genutzt werden können („regulation through litigation“). In der Folge der Finanz- und Wirtschaftsskandale der letzten Jahrzehnte sind insofern auch zivilrechtliche Haftungsansprüche, die an die Verletzung von kapitalmarktrechtlichen Informationspflichten anknüpfen, insbesondere die Pflicht zur Veröffentlichung kursrelevanter Informationen (Ad-Hoc-Publizität), in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Aufgrund der zunehmenden Internationalisierung der Finanzmärkte stellt sich dabei auch immer wieder die Frage, welches Recht auf solche Haftungsansprüche anwendbar ist. Während das vereinheitlichte europäische Kollisionsrecht für den Bereich des Kartellrechts eine eigene Sonderkollisionsnorm bereithält, die den unterschiedlichen Interessen Rechnung trägt, fehlt es im Bereich des Kapitalmarktrechts an einer ausdrücklichen Regelung. In seiner Arbeit untersucht der Autor, ob das europäische Kollisionsrecht für den Bereich der Ad-hoc-Publizitätshaftung dennoch eine interessengerechte Lösung bereithält und zeigt Möglichkeiten auf, wie Anlegerschutz auf der einen und Schutz des Marktes auf der anderen Seite im Kollisionsrecht besser in Einklang gebracht werden könnten.weiterlesen