Adel - Kirche - Stiftung
Studien zur Geschichte des Bistums Münster im 11. Jahrhundert
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Gründung von 7 Stiftskirchen mit ihren 1022/ 1023 von Bischof Siegfried zugewiesenen Pfarrsprengeln im Bistum Münster durch eine Witwe Reinmod ebenso wie die Erstausstattung des Stiftes Überwasser, das Bischof Hermann I. von Münster als Familienstiftung errichtete und dessen Kirche 1040 im Beisein Heinrichs III. geweiht werden konnte, sowie die Gründung der Kirche in Nienberge als adelige Eigenkirche. Die Fragen nach Herkunft, Familie und Verwandtenkreis Reinmods und Bischof Hermanns decken ein Netz von adeligen Familien auf, die im westlichen Sachsen und darüber hinaus über umfangreichen Besitz verfügten und Herrschaft ausübten. Reinmod war die Witwe des 1016 ermordeten Billungers Wichmann III. und Tochter des Präfekten Gottfried im Hattuariergau und Bischof Hermann ist als Vertreter einer billungisch-liudolfingisch und lothringisch-niederrheinisch geprägten Erben- und Verwandtengruppe zu betrachten. Dieses Ergebnis erklärt, warum Konrad II. ihn zum Bischof von Münster bestimmte und Hermann den nötigen Rückhalt zur Neustrukturierung der Machtverhältnisse nach dem Ausscheiden der Familie Wichmanns III. gewinnen konnte. Seine Königsnähe und die Zugehörigkeit zu einer über Allod und Rechte verfügenden Verwandtengruppe vor Ort ermöglichten es ihm, die Ausgestaltung des Bistums zu einer sakralen Landschaft mit einem durch Stifte geheiligten Repräsentationsmittelpunkt zu beginnen, und erklären, warum er trotz seines baldigen Todes (1042) die entscheidenden Weichen für den Bischofssitz und die territoriale Konsolidierung des Bistums Münster stellen konnte. Nicht zuletzt durch ihn konnte sich das Bistum Münster zu einem der größten geistlichen Territorien Deutschlands entwickeln. Als Ergebnis der Studien liegt eine differenzierte Neubewertung der politischen Zusammenhänge vom Ausgang der Ottonenzeit und im Übergang zur Herrschaft der Salier im westlichen Sachsen vor und im „Schlußkapitel wird in der Tat ein ganz neuer Akzent für die westfälische Geschichte des hohen Mittelalters gesetzt.“( P. Johannek) „Wer künftig auf dem Gebiet der mittelalterlichen Adels- und Ortsgeschichte, ebenso der Kirchen- und Stiftsgeschichte weiterarbeiten will, wird diese Arbeit zu Hilfe nehmen müssen. Die Fülleweiterlesen
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