Das vorliegende Lustspiel Ahnenstolz (1795) zeigt den ersten literarischen Gehversuch des damals 18-Jährigen August Klingemann (1777–1831). Als Vorlage seiner Adaption diente ihm eine Erzählung Carl Gottlob Cramers, die der angehende Theaterschriftsteller gekonnt in Szene setzt, indem er Überflüssiges streicht, Neues geschickt einfädelt, die Handlung strafft und die Charaktere noch markanter zeichnet.
Das Talent, einen Stoff für die Bühne publikumswirksam umzusetzen, zeigt sich bereits in diesem frühen Text, in welchem ein auf seine Ahnenreihe verbissener Edelmann seine Tochter mit einem verweichlichten Grafen verheiraten will. Doch nicht nur das adlige Mädchen hat etwas gegen die Verbindung, auch der Gärtner des Edelmanns sieht seine Existenz bedroht. Hier kann nur noch ein Geniestreich helfen.weiterlesen