Das medial vermittelte Frauenbild und die Debatten hierüber sind oft mehr als ärgerlich. Der Stoßseufzer 'Dazu müsste frau öffentlich Stellung beziehen' wird hier in die Tat bzw. in ein FrauenLeseBuch umgesetzt – um Frauen in der Welt der Arbeit wieder sichtbar zu machen.
Authentische Stimmungen und Meinungen von Frauen aus der Arbeitswelt sind in der öffentlichen Auseinandersetzung meist unterbelichtet. Frauen- und gleichstellungspolitische Themen haben zwar durch die 'Familiendebatte' scheinbar an Gewicht gewonnen, müssen sich jedoch häufig gegen eine extreme konservative Schräglage stemmen. Die Frauen in diesem Lesebuch leisten aktive und unterhaltsame Beiträge dazu, einen höheren Platz in der politischen Agenda zu erringen. Sie kommen überwiegend aus dem gewerkschaftlichen Bereich und kennen die Gleichstellungsproblematik aus eigener jahr(zehnt)elanger Praxis. Sie erinnern an den Stellenwert der Erwerbsarbeit von Frauen in der gewerkschaftlichen Programmatik, wobei der Bogen zur Nachkriegszeit und der Zeit des Wirtschaftswunders gespannt wird. Sie schildern sich wandelnde Arbeitserfahrungen von Frauen als Migrantinnen, im Spannungsfeld von Beruf und Familie, und blicken dabei auch über den nationalen Tellerrand.
Arbeitsverhältnisse und Rollenbilder in typischen ebenso wie untypischen Frauenberufen und auf unterschiedlichen Hierarchieebenen, die Ansprüche an 'Gute Arbeit' sowie die Einkommensfrage bilden weitere Schwerpunkte. Dabei werden auch die Anforderungen von Frauen an einzelne Felder der Arbeitspolitik beleuchtet: von der Mitbestimmung über betriebliches Gesundheitsmanagement, Netzwerke, Weiterbildung und Gewerkschaftsarbeit.weiterlesen