Nach Jahrzehnten der feministischen Forschung, der Konstruktion und Dekonstruktion der Geschlechterverhältnisse sowie der Frauenförderungs- und Gleichstellungspolitik sind wir nunmehr beim allumfassenden Gender Mainstreaming und jüngst bei der verstärkten „Buben- und Männerarbeit“ angelangt. Eine Erfolgsgeschichte? Eine tatsächliche Neuorientierung auf Grund geänderter bzw. neu konstatierter Gesellschaftsverhältnisse? Oder verbirgt sich hinter Begriffswandel und Ausdifferenzierung nur der Versuch, der von der Frauenbewegung definierten Forderung nach Geschlechtergleichheit durch Neuformulierung und Methodenvielfalt zu einer größeren Akzeptanz zu verhelfen? Was hat Frauenforschung und -politik in unserer Gesellschaft verändert? Welche Ziele wurden erreicht? Was ist offen geblieben und welche Ansprüche werden angesichts mangelnder Erfolgsaussichten schon nicht mehr artikuliert?
In diesem Sammelband gehen internationale Expertinnen im Sinne einer feministischen Standortbestimmung den gesellschaftlichen und ökonomischen Trugbildern von Gleichheit, den erkennbaren Fallen für Frauen in Wirtschaft und Recht sowie der scheinbaren oder tatsächlichen Politik- und Zukunftsverdrossenheit der jüngeren Generation nach und betrachten diese Phänomene aus verschiedenen Blickwinkeln.
Mit Beiträgen von Manuela Barth, Leah Carola Czollek, Nora Fuhrmann, Ulrike Gschwandtner, Frigga Haug, Ursula Kubes-Hofmann, Karin Neuwirth, Edeltraud Ranftl, Barbara U. Schmidt, Tove Soiland, Christina Thürmer-Rohr, Heike Weinbach, Alexandra Weiss und Angelika Wetterer.
Die Herausgeberin:
Maria Buchmayr
Geboren 1970 in Linz. Studium der Geographie und Regionalforschung an der Universität Wien. 2002 bis 2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Frauen- und Geschlechterforschung an der Johannes Kepler Universität Linz. Seit 2003 Mitarbeiterin in der Stabsabteilung für Gleichstellungspolitik an der Universität Linz, Koordinatorin eines Kooperationsprojekts der Universitäten Linz und Salzburg, karriere_links – universitäre Nachwuchsförderung und Laufbahnplanung unter Gender Mainstreaming-Prämissen sowie weiterer Initiativen der Universität Linz zur Erhöhung des Frauenanteiles in höheren wissenschaftlichen Positionen.weiterlesen