Allzeit Rad- und Rippenbruch auf mörderischen Wegen.
Durch Schleswig-Holstein zur Kutschenzeit.
Produktform: Buch / Geheftet
Keinem Reisenden wäre es vor zweihundert Jahren eingefallen, die unbeschwerte Fahrt über Wiesen und durch die Wälder zu preisen. Das überließ man lieber den Dichtern, die sowieso in Wolken-kuckucksheimen lebten und reisten. Jede Reise war damals nicht nur gefährlich – mitunter sogar lebensgefährlich –, sondern auch beschwerlich, strapaziös und organisatorisch nahezu unberechenbar. Nicht von ungefähr empfahlen damals die Reiseratgeber, vor dem Beginn einer größeren Fahrt unbedingt ein Testament zu machen. Und obwohl damals erstaunlich viele Leute unterwegs waren, reiste keiner ohne einen triftigen Grund. Es gab natürlich – wie sollte es auch in dem zersplitterten Ge-bilde des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation anders sein – große regionale Unterschiede. Während man im Süden des Reiches nach französischem Vorbild begann, Chausseen zu bauen, verharrte der Norden straßenbaumäßig in mittelalterlichen Zuständen. Während die Reichspost überall sonst für gleiche organisatorische Bedingungen sorgte, konnte Schleswig-Holstein noch bis weit ins 19. Jahrhundert mit einer regionalspezifischen Besonderheit aufwarten: dem Reisen nach der Rolle. Und man kann sich denken, dass man damals über Reiseleid und Reisefron, über die generellen Bedin-gungen des Reisens und die kleinen alltäglichen Zufälle viel zu klagen und zu berichten hatte.weiterlesen
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