Elektrotriebwagen haben bei der Eisenbahn eine stolze Vergangenheit. 1903 waren es zwei Elektrotriebwagen, die erstmals die 200 km/h-Marke überschritten. Auch moderne Hochgeschwindigkeitszüge sind Elektrotriebwagen. Doch zwischen den ersten Triebwagen und dem ICE lag ein weiter Weg - Entwicklung und langjährige Erfahrungen mit immer wieder verbesserten Baureihen.
Nach 1930 wuchs der Pendlerverkehr in den Ballungsgebieten immer mehr an. Die Reichsbahn konzipierte in den 30er Jahren eine Familie von Elektrotriebwagen, die sehr erfolgreich im Vorortverkehr zur Bewältigung der Pendlerströme eingesetzt wurden. In diesen Jahren entstanden auch die S-Bahn-Triebwagen von Berlin (Baureihen 475-477) und Hamburg (470-471), die auf diesem Poster nicht berücksichtigt werden konnten. Nach 1945 hatte die junge Bundesbahn enorme Kriegsverluste auszugleichen. Als erste Neubaufahrzeuge nach dem Krieg markierten 1952 neben der Diesellok V200 die sieben Triebwagen der Baureihe ET56 den Neuanfang der deutschen Eisenbahn.
Über Jahrzehnte und im Schatten des Fernverkehrs brachten Elektrotriebwagen täglich tausende von Pendlern und Reisenden zuverlässig an ihr Ziel. Die meisten Altbau-ETs blieben von den wilden Farbexperimenten der Bundesbahn verschont und behielten in den letzten Jahren ihres Einsatzes ihre rote Farbgebung.
Erst 1986 wurden die letzten Fahrzeuge ausgemustert. Nur sehr wenige Altbau-Elektrotriebwagen blieben der Nachwelt erhalten. Und von den wenigen, die nicht verschrottet wurden, wurden einige leider in folgenschwere Unfälle verwickelt. Wir konzentrieren uns hier auf die Triebwagen aus dem Bestand der Bundesbahn. Ältere Elektrotriebwagen konnten nicht berücksichtigt werden.weiterlesen