Ambivalenz und Kohärenz
Untersuchungen zur narrativen Sinnbildung
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Narrativität ist neuerdings zu einem Paradigma der Kulturwissenschaften avanciert. Mit ihm verbindet sich die Vorstellung einer sinnstiftenden Funktion von Erzählen. Narrationen erscheinen insofern als Statthalter der Kohärenz inmitten einer als kontingent zu betrachtenden Wirklichkeit des Lebens. Tatsächlich aber sind Erzählungen selbst häufig durch Mehrdeutigkeit, Brüche und Widersprüche geprägt. Mit großer Konsequenz haben denn auch sprach- und textzentrierte Ansätze wie die Dekonstruktion immer wieder das Fehlen von Kohärenz in Erzählungen hervorgehoben.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes wollen sowohl die ‚Ambiguitätsvergessenheit’ der neueren kulturwissenschaftlichen Forschung als auch die ‚Ambiguitätsversessenheit’ unterschiedlicher Spielarten der Dekonstruktion vermeiden. Aus theoretischer und anwendungsbezogener Sicht widmen sie sich dem Problem narrativer Sinnbildung im Spannungsfeld von Ambivalenz und Kohärenz, um so die differenziertere Betrachtung eines komplexen Phänomens zu erreichen. Über das exemplarische Untersuchungsfeld literarischen Erzählens hinaus überprüfen einzelne Untersuchungen das Zusammenspiel von Ambivalenz und Kohärenz auch im filmischen und im religiösen Sinnbildungsprozess sowie im Fall der so populären Rede von einer narrativen Verfasstheit des Selbst. Die Bandbreite der historischen Beispiele reicht vom Mittelalter bis zur Gegenwart und zeigt, wie spannungsreich und vielfältig das Spektrum der Verfahren narrativer Sinnbildung tatsächlich ist.weiterlesen
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