Die Arbeit von LiteraturwissenschaftlerInnen, die sich an den Grenzen von Disziplinen bewegen, oszilliert zwischen zwei gegensätzlichen Polen: Einerseits birgt die Grenzüberschreitung Gefahren, weil sie ins Niemandsland führen kann oder andere Disziplinen das ›fremde‹ Territorium beanspruchen. Andererseits haben die literaturwissenschaftlichen GrenzgängerInnen die Chance, als Pioniere innovative Erkenntnisse zu produzieren, die sich dann in echte Erkenntnisse und symbolisches Kapital überführen lassen. Die Aufeinanderfolge wissenschaftlicher turns in immer kürzer werdenden Abständen zeigt die Notwendigkeit, innovativ zu bleiben und transdisziplinär zu arbeiten.
Der Sammelband folgt (Literatur-)WissenschaftlerInnen auf ihren Grenzgängen in ganz unterschiedlichen disziplinären Territorien und soll Antworten darauf geben, welche Theorien und Methoden für interdisziplinäre literaturwissenschaftliche Forschung von heuristischem Mehrwert sein könnten. Die Beiträge in den vier Rubriken: ›Literatur und Sozialwissenschaft‹, ›Interdisziplinäre Erforschung von Kinder- und Jugendliteratur‹, ›Interdisziplinäre Experimente‹ und ›literaturwissenschaftliche Perspektiven‹ zeigen exemplarisch das breite Spektrum interdisziplinärer Erforschung literarischer Texte auf. Sie werden jeweils ergänzt von weiterführenden, an die einzelnen BeiträgerInnen gerichteten Fragen.weiterlesen