Nach seinem Band mit strengen Sprachkonstruktionen in kleiner Form legt nun Titus Meyer seinen Versuch über die lange Strecke vor. So weit wir wissen, das längste geprüfte Palindrom überhaupt. Jenseits der sportlichen Herausforderung überzeugt
es durch Witz und Ideenreichtum im Detail. Anders als in der konzentrierten kleinen Form ist die Sprache hier entgrenzt zu einer Art Paranoia, einem melancholischen Fiebertraum. Jedoch hat diese reduplizierte Rede im Gegensatz zum Träumer jeder-
zeit ein Bewusstsein von sich selbst. Der Text ist extrem dicht –
ein Umstand, der sich durch den weitgehenden Verzicht auf palindromisch uninteressante, häufig wiederkehrende Bausteine wie Artikel verstärkt.
Anders als andere Palindromdichter widersteht der Autor der Versuchung, in einen akumulierenden Reihungsstil zu verfallen: Er bindet seine Funde, die teils aus den entlegensten Regionen der Wörterbücher herbeigeschafft sind, zu längeren
syntaktischen Bögen.
„Spannend finde ich an den Texten von Meyer auch, wie sie trotz des strengen Schreibprinzips nicht nur zu schönen Wörtern gelangen, sondern auch poetologisch werden.” – Christiane Kiesow ( SIGNATUREN MAGAZIN )
„Meyer ist der Rastelli, der Paganini, der Jordan Rudess, der Yngwie Malmsteen der technisch orientierten Lyrik.” – Chris Popp ( BOOKNERDS )weiterlesen