André Masson. Zwischen den Welten – Entremondes
Produktform: Buch
Die Klassische Moderne am Anfang des 20. Jahrhunderts: eine Zeit voller kreativer Impulse und Umbrüche, zugleich
eine Zeit, in der die Zivilisation durch zwei schreckliche Weltkriege in den Grundfesten erschüttert wurde. Wie kein
anderer Künstler widmete sich André Masson den existenziellen Gegensätzen dieser Zeit. Anfangs im Umkreis der
Surrealisten um André Breton, arbeitete er danach mit Georges Bataille und anderen an den prägenden Zeitschriften der
1930er Jahre wie Documents, Acéphale oder Minotaure, für die auch Pablo Picasso oder Max Ernst künstlerische Werke
beitrugen. Interessiert an der Stärke der Psyche und des Unterbewussten, verleiht er diesen in seinen automatischen
Zeichnungen Ausdruck. Der Surrealismus ist für Masson keine dadaistische Spielerei, sondern der Versuch, zu kosmischen
Wahrheiten vorzudringen. Während der deutschen Besatzung Frankreichs gezwungen, 1941 bis 1945 ins amerikanische Exil zu gehen, ist er wichtige Inspiration des sich entwickelnden Action Paintings von Jackson Pollock in Amerika. 1945 kehrte er nach Frankreich zurück und gilt als Wegbereiter des Tachismus und des Informell. Gebildet und belesen, interessierte er sich für die griechische Mythologie ebenso wie für die Literatur und Philosophie seiner Zeit. Masson dachte über Nationen- und Kulturgrenzen hinweg, um Antworten auf die Tragödien seiner Zeit zu finden. Und doch war ihm die deutsche Geistesgeschichte zeitlebens besonders nah, von Goethe über die Romantiker bis hin zu Nietzsche zeigen sich Einflüsse der deutschen Literatur und Philosophie in seinem Denken. Masson war ein Künstler, der zwischen den Welten wandelte, intellektuell wie künstlerisch, und bis heute in seiner Ambivalenz als Gegenmodell zur verklärten heroischen Moderne verstanden werden kann. Der Katalog widmet sich der Vielseitigkeit des Künstlers mit über 100 Werken aus den Jahren 1922 bis 1987.weiterlesen