Anforderungsorientierte Optimierung, Evaluation und Validierung der praktischen Inhalte der Lehre in der Medizinischen Informatik in Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW)
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die European University Association (EUA) definiert „Beschäftigungsfähigkeit“ als ein Hauptziel der Hochschulausbildung. Der zentrale Aspekt dieser Arbeit ist, kompetenzorientierte Lehre in der praktischen Ausbildung der medizinischen Informatik an Hochschulen für angewandte Wissenschaft(HAW) durch Analyse der Kompetenzanforderungen des Marktes und der Hochschulen zu optimieren. Als Erstes wird dazu ein Berufsbild der Medizinischen Informatik erarbeitet, indem mit Hilfe von Webcrawling, Webextraktion und Text Mining Begriffe von Stellenanzeigen, anhand einer Inhaltsanalyse, die Kompetenzen im Bereich Fachwissen und Soft Skills (Geschäftsprozessmanagement, Teamwork, Prozesse, Lern- und Problemlösungsfähigkeiten) ermittelt werden. Als Nächstes wird untersucht, inwiefern HAWs diese Kompetenzen in ihren Modulhandbüchern als Lernziele definieren.
Um die Vermittlung der praktischen Inhalte der Ausbildung entsprechend dem Berufsbild zu optimieren wurde - basierend auf der Methodik des Design-based Research - die Lehrmethodik „INstall“ entwickelt und evaluiert um die Arbeitsmarktfähigkeit der Studierenden zu verbessern. Die Eignung der Lehrmethodik wurde anhand einer Fremd- und Selbsteinschätzung der Studierenden untersucht.
Die Ergebnisse der Stellenanalyse zeigen, dass nur 45% der Begriffe der Kategorie Fachwissen und 55% der Kategorie Soft Skills zuzuordnen sind. Die vorherrschenden Begriffe waren Programmierung, Erfahrung, Projekt und Server. Die Auswertung der Modulhandbücher zur Kompetenzorientierung hat große Unterschiede offengelegt, da in zwei Dritteln der Modulhandbücher keine Soft Skills als Lernergebnisse formuliert wurden.
Anhand eines Zyklus über drei Vorlesungen wurde nachgewiesen, dass die Erweiterung der Lernziele auf Soft Skills durch die Methode „INstall“, in der Fremd- und Selbsteinschätzung der Studierenden einen starken Zugewinn an Kompetenzen im fachlichen Wissen, bei der Teamarbeit, im Geschäftsprozessmanagement, beim Lernen, in der Kommunikation und der Problemlösung gebracht hat.
Die Arbeit legt den Schluss nahe, dass Hard- und Soft Skills bei den Arbeitnehmeranforderungen zur Medizinischen Informatik gleich gewichtet sind. Daraus kann abgeleitet werden, dass die Vorgaben der Berufsverbände zum Kompetenzprofil überdacht werden sollten. Fraglich erscheint, ob ein großer Teil der Modulhandbücher den Vorgaben der EUA (Beschäftigungsfähigkeit) entsprechen, da die Lernziele ein Defizit an Soft Skills aufweisen. Insgesamt bleibt festzuhalten: Eine gezielte Ausrichtung der Lernziele von Übungen auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes durch die neue Lehrmethode „INstall“ hat zu einer von den Studierenden selbst bestätigten spürbaren Steigerung der benötigten Kompetenzen geführt.weiterlesen
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