Angewandte Geomorphologie in verschiedenen Geoökosystemen
Beiträge der Symposien der Kommissionen für Geomorphologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften: "Fliessgewässer und Flussauen" und "Tropische Geomorphologie".
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Der vorliegende Band enthält ausgewählte Beiträge von zwei Symposien der Kommission für Geomorphologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bei diesen Symposien wurden neben allgemeinen Themen der Geomorphologie insbesonders Fragen der angewandten Geomorphologie behandelt. Das Symposion Fließgewässer und Flußauen- schützenswürdige Naturlandschaften und/oder moderne Wasserstraßen war sowohl den grundsätzlichen geologisch-geomorphologischen Grundtatsachen der Fließgewässer und Flußauen, wie der Beitrag von Herrn Heine belegt, gewidmet, als auch dem Thema der frühen Inanspruchnahme der Auen und den dadurch bedingten Veränderungen durch den Menschen in historischer Betrachtung, wie im Beitrag von Herrn Schenk dargelegt. Dem heutigen Anliegen einer Renaturierung der Flußgebiete durch Deichbaumaßnahmen, wie sie Herr Jährling in seinem Beitrag dokumentiert, galten auch weitere, hier nicht publizierte, Vorträge. So nahm Herr Herboth von der Rhein-Main-Donau AG zur strittigen Frage der Stauhaltungen in Flüssen Stellung. Sein Vortrag mit dem Thema ,Staugestützte Flußregelungen als Ausdruck modernen Wasserbaus? machte deutlich, daß eine wohldosierte, den Flußlauf begleitende, Stauregelung viele Nachteile beseitigt, die durch die Flußregulierungen in der Vergangenheit aufgetreten sind. Das Problem der Flußeintiefung, das durch den schnelleren Abfluß nach einer Begradigung in vielen Fällen aufgetreten ist, stellt auch für den Geomorphologen eine interessante Frage dar. Die wichtigsten Möglichkeiten, die Eintiefungen in den Griff zu bekommen, sind laut Herrn Herboth die Sohlbefestigung mit Grobgeschiebe oder Bruchsteinen, die laufende Zugabe von Geschiebe in den Flußlauf oder der staugestützte Flußausbau. Im Gegensatz zur Sohlbefestigung und Geschiebezugabe, die den derzeitigen Zustand des Flusses mit abgesunkenen Grund- und Oberflächenwasserständen nur konservieren, kann die Stauhaltung wesentlich mehr leisten. Durch sie kann eine Reihe von anthropogenen Einflüssen korrigiert werden, die aus früheren Flußregulierungen herrühren und nicht immer positiv sind. So wird die hohe Fließgeschwindigkeit des regulierten Flusses verringert und kann evtl. sogar dem Urzustand wieder angenähert werden. Es können Alt- und Nebenarme, die z. T. verlandet sind, wieder reaktiviert und natürlicher gestaltet und so die gesamte Vielfalt des Auebereichs erhöht werden. Dieses sind nur einige wenige Möglichkeiten für eine bessere Regelung des Flusses und der Aue durch eine ausgewogene Stau- stufenentwicklung, was heißt, nur niedrige Staustufen möglichst im Mittelwasserbereich, wodurch der Fluß nicht in einzelne Abschnitte geteilt wird, wie es bei den bisherigen hohen Stauhaltungen die Norm ist.weiterlesen
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