Die Vorlesungsreihe der Wiener Psychoanalytischen Akademie widmete sich 2009 dem Phänomen der Angst aus psychoanalytischer Sicht, ihren unbewussten Wurzeln, neurobiologischen Grundlagen, klinischen Bildern und den individuellen und kollektiven Abwehrleistungen, die uns die Angst seit jeher abverlangt. Der Begriff der Angst wird für eine interessierte Öffentlichkeit wie für ein kundiges Fachpublikum dechiffriert. Die Psychoanalyse hat sich der Angst in ihrem Verhältnis zum Triebleben angenähert. Als Signalangst kommt ihr eine Schutzfunktion gegen äußere Gefahr wie gegen Triebüberflutung zu. Im Zustand der „namenlosen Angst“ kommt das Triebleben zum Erliegen; als Angstlust kann sie selbst zur Quelle von Triebbefriedigung werden. Den vielfältigen Erscheinungsformen von Angst und ihrer Abwehr kommt eine zentrale Rolle in allen psychopathologischen und kulturellen Prozessen zu.weiterlesen