Man hätte mich bemerken müssen,
in Paris, in Brest, in Meknes, in Casa,
als ich so herumlief unter den Straßenlaternen
am Rand des Wassers.
Man hätte mich einsperren müssen.
Man hätte mich an den Exekutionspfahl binden müssen.
‚Hier ruht der, der nicht an die Menschen glaubte.’
Casablanca, 50er Jahre: Der Bretone Enrico soll für die Geheimorganisation OS ein Attentat verüben. Als die minutiös geplante Tötungsaktion zum Blutbad gerät, ist sein eigenes Leben in Gefahr.
Er flieht vor den Sanktionen seiner Auftraggeber. Zugleich treibt ihn die verzweifelte Suche nach Entlastung seines Gewissens quer durch Nordafrika.
„Wir tauchen ein in eine Art tragische Litanei, wo die Bilder uns umwerfen, uns mitreißen, uns keine Erholungspause lassen.“ (Alain Bosquet, Combat, 1964)
Xavier Grall, wie Enrico aus dem Finistère, wurde als Reservist zum Algerienkrieg eingezogen. Er schildert die stetig wachsende Bedrohung sowie das Streben nach Erlösung seines Protagonisten in einer Sprache, die in Intensität, Bildhaftigkeit und Drastik an Célines düstere Reise ans Ende der Nacht erinnert.weiterlesen