Viele Male wurde Anna Viebrock in den vergangenen Jahren als „Bühnenbildnerin“ oder „Kostümbildnerin“ ausgezeichnet. Aber sie ist mehr: Sie ist eine Bühnenerfinderin. Sie ist eine Bühnenarchitektin. Ihre Bühnenräume sind mindestens zweierlei: überzeugende Bilder des großen Ganzen und gleichzeitig eine unendlich liebevolle Ansammlung kleinster, sorgfältig beobachteter und ausgesuchter Details. Nie schafft sie Orte wohliger und wohnlicher Wellness, sondern zumeist Orte des in ihrer Gewöhnlichkeit Erschreckenden. In ihnen entsteht ein „Leben, zu wahr, um schön zu sein“.
In diesem Jahr erhält Anna Viebrock den Zürcher Festspielpreis für herausragende künstlerische Leistungen und ihren Beitrag zum Kulturleben in Zürich. Von 2001 bis 2004 entwickelte sie unter der Intendanz von Christoph Marthaler als Mitglied des Leitungsteams des Schauspielhauses eine besonders enge Beziehung zur Stadt – auch ihr Debüt als Regisseurin fand hier mit „In Vain“ und „Reproduktion verboten“ statt. Anlässlich dieser Ehrung dokumentiert der Band ihr künstlerisches Wirken in Stadt und Kanton Zürich. Mit einem einleitenden Essay von Stefanie Carp.weiterlesen