Für seine erste Museumsausstellung in China installierte Anselm Reyle in der charakteristischen Architektur des Aranya Art Center einen Querschnitt ausgewählter Werke seit 2004: Silberfoliengemälde, Skulpturen aus bemalten Fundstücken, Neonarbeiten, grob geformte und bunte Keramiken sowie eine größere Serie neuer abstrakter Bilder mit schimmernden Oberflächen. Am spektakulärsten ist die ortsspezifische Installation einer großen rautenförmigen Windspielskulptur, die von der Kuppel des Auditoriums des Museums hängt und sich um ihre Achse dreht. Ergänzt durch eine frühere, quadratische Variante des kinetischen Werks in einem anderen Saal, beginnt und endet dieser Katalog wie die Ausstellung in einem atmosphärischen Wechselspiel von Formen und Schatten. Das Buch dokumentiert die gesamte Schau in zahlreichen Installationsaufnahmen und Werkdetails und liefert so ein Zeugnis von Reyles Vision, wie der Künstler sie selbst beschreibt: „Der eigentliche Sinn der Kunst liegt darin, eine andere Welt zu ermöglichen. Eine Welt, in der andere Regeln und Assoziationen gelten. Diese Welt ist eine Insel und für einige von uns auch ein Rettungsfloß. Auf dieser Insel können wir neue Erfahrungen sammeln und viele davon in die reale Welt übertragen. Sie können etwas zu unserem Leben beitragen und es sogar völlig verändern.“weiterlesen