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Ansporn im Dialog

25 Jahre Galerie Pferdestall

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

„Zu jeder Kunst gehören zwei: einer, der sie macht und einer, der sie braucht.“ Was Ernst Barlach vor hundert Jahren aussprach, gilt heute mehr denn je. Zu den Enthusiasten, denen der Umgang mit Kunstwerken zum Bedürfnis wurde wie das tägliche Brot, zählt Günter Lichtenstein. Unter den Kunstbegeisterten ist er Quereinsteiger, nicht selten auch Querdenker, der sich weder der Kulturpolitik noch den Launen des Kunstmarktes unterwirft. Frei vom Wunsch nach harmloser Beschaulichkeit, befand er sich niemals nur im Fahrwasser gängiger Konventionen. Das hat dem erfolgreichen Unternehmer über seine engere Heimat hinaus viel Respekt eingetragen als zwar in der Provinz wirkende, aber keinesfalls im Denken provinzielle Sammlerpersönlichkeit. Die Schar ihm freundschaftlich verbundener Künstler und Kenner wuchs daher von Jahr zu Jahr. Vom Temperament her ebenso wie von Berufs wegen kontaktfreudig, wurde es ihm zum tief verinnerlichten Anliegen, seine Liebe zur Kunst mit anderen zu teilen. So kam zum Sammler der Galerist hinzu und beides ist für ihn wohl längst ebenso untrennbar wie die zwei Seiten einer Medaille. Zumal jede Ausstellung auch für Zuwachs seiner Sammlung sorgte. Daher lag es nahe, allein aus den Beständen der „Anita und Günter Lichtenstein Stiftung“ für die in dieser Publikation dokumentierte Jubiläumsausstellung eine Auswahl zu treffen. Als Günter Lichtenstein vor einem Vierteljahrhundert in einem vor dem Verfall geretteten Bauernhof in Göpfersdorf die Galerie Pferdestall ins Leben rief, gab es in der DDR unter dem Schirm des Kulturbundes vielerorts unkommerzielle „Kleine Galerien“. Sie hatten sich häufig der Grafik verschrieben und auch nach der Wende hielt Lichtenstein an diesem Schwerpunkt fest. Im Gegensatz zu vielen der damaligen Initiativen gibt es die Galerie Pferdestall noch heute. Die von Lichtenstein, der schon das Kunststück fertiggebracht hatte, zu DDR-Zeiten unter dem Namen „Leitermann“ einen privaten Baumarkt zu betreiben, gelegte Galerie-Saat konnte auch deswegen so gut gedeihen, weil er ein wirklicher Leitermann ist, ein wahrer Spiritus Rector, der ideenreich vorangeht, der, für guten Ratschlag immer offen, Risiko und Aufwand nicht scheut, die Kunstausstellungen unvermeidlich mit sich bringen. Wobei auf keinen Fall vergessen werden darf, wie sein Beispiel, vom Heimatverein Göpfersdorf aufgeschlossen unterstützt, ihm rührige Helfer an die Seite führte. Weit über hundert Ausstellungen und gut ein Dutzend Holzbildhauer-Pleinairs konnten so in den letzten 25 Jahren stattfinden – bis 2007 in den verwinkelten, aber urgemütlichen Stuben über einem ehemaligen, bis heute namensgebenden Pferdestall in Göpfersdorf, ab 2008 in der aufwendig restaurierten und ausgebauten Haferscheune des stattlichen Quellenhofs im Ortsteil Garbisdorf. So erreichte der Ruf der Galerie von Jahr zu Jahr breitere Kreise. Wozu auch seit 2008 die „Göpfersdorfer Kunstblätter“ viel beigetragen haben, die in loser Folge herausragende Ausstellungen begleiten und damit über den Ort und Tag hinaus publik machen und in Erinnerung bewahren. Man muss all diese Besonderheiten und Glücksfälle im Auge behalten, um die ungewöhnliche Erfolgsgeschichte der an keiner Hauptverkehrsader gelegenen Galerie Pferdestall zu verstehen. Mögen ihr viele weitere Jahrzehnte fruchtbaren Wirkens beschieden bleiben! (Aus dem Beitrag von Dieter Gleisberg in diesem Band.)weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-937940-96-0 / 978-3937940960 / 9783937940960

Verlag: Reinhold, E

Erscheinungsdatum: 01.11.2013

Seiten: 96

Auflage: 1

Zielgruppe: alle, die sich für Gegenwartskunst interessieren

Beiträge von Peter Wolf, Christine Lieberknecht, Jutta Penndorf, Dieter Gleisberg, Klaus-Jürgen Kamprad, Günter Lichtenstein, Peter Geist, Klaus Peschel, Peter Schnürpel, Reiner Schwarz, Elke Wolf

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