„Warum lässt Gott zu, dass es Leid und Bosheit auf der Welt gibt?“ Die sog. Theodizee-Frage beschäftigt heute mehr denn je Philosophen, Theologen, Geistliche und Laien. Der Autor versucht in der vorliegenden exegetischen Studie über das Alte und Neue Testament zu zeigen, dass diese die Menschheit seit jeher quälende Frage nach dem „Warum?“ und „Woher?“ des Bösen (Unde malum?) eigentlich im Neuen Testament eine unüberbietbar starke Antwort erfahren hat – so stark, dass die Problematik über Jahrhunderte in der theologisch-philosophischen Debatte kaum noch eine Rolle gespielt hat. Erst die abendländische Philosophie der Neuzeit hat die Theodizee wieder neu thematisiert und, indem sie jene alte christliche Antwort ignorierte, stellt sie diese Frage heute wieder als die größte Herausforderung des Glaubens an einen Gott dar. Seit den schrecklichen Bildern der zwei Weltkriege und des Holocaust vertreten auch viele christliche Theologen die Meinung, dass die Theodizee-Frage unlösbar sei.Der Autor versucht dagegen, anhand der ältesten Überlieferungen des Neuen Testaments, wie der Gleichnisse Jesu, urchristlicher Hymnen und Paulus’ groß angelegtem Entwurf der Heilsgeschichte im Römerbrief, zu zeigen, dass Jesus Christus durch Seine Lehre, Sein Wirken und Seine Person selbst – ja, durch Sein Heilswerk insgesamt auch explizit auf die Theodizee-Frage geantwortet hat, besonders wie sie im Alten Testament (Sündenfall, Hiob etc.) konkretisiert wurde.weiterlesen