Die "Berufung der Getauften" wird in vielen kirchlichen Verlautbarungen für die Zukunft der Kirche hervorgehoben. Wie aber kann die individuelle und kirchliche Taufberufung im täglichen Leben unseres "säkularen Zeitalters" zu einer erneuernden Kraft christlichen Glaubensvollzugs werden? Die Annahme, dass eine gegenseitige Bezugnahme von Taufe und Vaterunser wegweisende Impulse für das Christsein heute – in Auseinandersetzung mit zentralen Fragen der Zeit – geben könnte, ist Ausgang dieser fundamentaltheologischen Arbeit in ökumenischer Absicht. Hierbei kristallisiert sich heraus, dass Nachfolge weniger als Nachahmung, denn als AnVerwandlung in den Vaterunser-Glauben Jesu verständlich und wirksam wird, nämlich als  anVerwandelt/anVerwandelndes Beziehungsgeschehen nach innen und nach außen. Im Abba-Vertrauen gründet Jesu Glaubens-Stil und Sendung. Hierin ruhen seine Herzensanliegen, wie sie in den Vaterunser-Bitten zum Ausdruck kommen. Sie geben "in Christus Jesus" Orientierung und Inspiration für das Wie (anVerwandelt werden) und Wozu (anVerwandeln) der Taufspiritualität und Taufsendung jedes Einzelnen wie der Gemeinschaft der Getauften, der Kirche.weiterlesen