Paul Nikolaus Cossman (1869–1942), ein Autor 'von einer geradezu entzückenden Bosheit' (R. Weitbrecht), trat 1898 mit einem vielbeachteten Band kunstfertiger Aphorismen in Erscheinung – dem jungen Rilke zufolge 'das geistreichste Buch dieser Art, das seit lange erschienen' war. Heute allenfalls noch als 'düsterer Held des Dolchstoßprozesses' (Th. Mann) bekannt, darf der im Lager Theresienstadt gestorbene jüdisch-katholische Konvertit zu den Wenigen gezählt werden, 'die genügend viel Geist, Selbständigkeit der Denkweise und litterarisches Formgefühl haben, um die anscheinend so leichte, in Wahrheit schwere Aufgabe zu lösen, Aphorismen zu schreiben, die ernsthaft genommen und gelesen zu werden verdienen' (Karl Emil Franzos).
Die annotierte Edition bietet neben dem Text der Erstausgabe und weiteren, verstreut publizierten Aphorismen Cossmanns u. a. auch die zeitgenössischen Rezensionen von Karl Emil Franzos und Lou Andreas-Salomé.weiterlesen