Bei meiner Arbeit an der Tetralogie „Zur Historie der Apotheken des Landes Brandenburg von den Anfängen bis zum Fontane-Jahr 2019“ bin ich auf die Namen von 17 Apothekern jüdischen Glaubens gestoßen, die über einen kürzeren oder längeren Zeitraum Inhaber, Pächter oder Verwalter einer Apotheke in der Provinz Brandenburg waren. Ihre Namen weckten das Inte-resse, ihre Biographien zu erforschen, soweit dies die Quellen noch zuließen, um festzustellen, ob sie sich rechtzeitig durch Emigration in Sicherheit bringen konnten, ihr Schicksal in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern endete oder sie den Freitod wählten. Die Zahl 17 ist relativ klein im Verhältnis zu den 131 jüdischen Apothekern in selbständiger Stellung, die 1933 in Berlin gezählt wurden. Massiv und systematisch gingen die Behörden ab 1933, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, gegen die Juden und somit auch gegen die jüdischen Apotheker und Apothekeninhaber vor.weiterlesen