In den 1960er Jahren gegründet, um deutschsprachigen Jüdinnen und Juden nach dem Nationalsozialismus ihre Stimme zurückzugeben, dokumentiert das Archiv Bibliographia Judaica heute das Leben und Schaffen jüdisch-deutscher Persönlichkeiten aus 200 Jahren Literatur, Politik, Wissenschaft, Musik und Kunst. Mit über 20.000 Personen-Einträgen präsentiert die Datenbank „Deutschsprachiges Judentum Online" die große Vielfalt jüdischen Lebens im deutschen Sprachraum zwischen 1750 und 1950. Die Beiträge dieses Begleitbandes führen in die Datenbank ein und arbeiten ihre wissenschaftliche Bedeutung heraus: Welche Geschichte hat das Archiv Bibliographia Judaica in Frankfurt am Main in den letzten Jahrzehnten durchgemacht? Welche Verdienste hat sich die Archiv-Leiterin Renate Heuer (1928–2014) erworben? Welche Antworten auf die Frage „Wer ist Jude oder Jüdin?" gibt das Archiv? Welche Rolle spielen das Archiv und die Datenbank in der Reihe von Enzyklopädien zur jüdischen Geschichte und Kultur? Welche Entdeckungen vergessener Persönlichkeiten kann man in der Datenbank machen, aber wo gibt es auch Lücken? Der Band bietet grundlegende Reflexionen zum Wissen über deutschsprachiges Judentum, die auch unabhängig von der Datenbank gelesen werden können. weiterlesen