„Meine Art zu denken und zu leben, wie ich sie aus Europa mitgebracht hatte, hat nicht mehr funktioniert.“ Mit diesen knappen Sätzen beginnt Grötsch fotografischer Reisebericht aus den Jahren 2001 und 2005. In fünf Kapiteln und über 100 Fotografien nähert sich Grötsch behutsam beobachtend Menschen und Landschaft. Es ist ein einfühlsames Herantasten. In Bildern, die manchmal leicht verschwommen, manchmal schnappschussartig etwas von einem traumhaften Umherwandern haben. Und so gar nicht in Einklang zu bringen sind mit der hyperrealistischen Art der Fotografie unserer Tage. Die Kamera als Werkzeug der Welterfahrung, der Selbstvergewisserung und Erkenntnis im besten Sinne. Grötsch ist ursprünglich in Wellington gestartet, eigentlich nur mit der Absicht den TOEFEL-Test an der Capital Language Academy zu bestehen. Doch daraus wurde eine intensive Rucksackreise quer durch Neuseeland für ein Jahr. Vier Jahre später kehrte sie noch einmal zurück und nahm an einem Retreat bei der Maori-Schamanin Wai Turoa Morgan teil. Letztes Jahr hat sie die Negative wiederentdeckt und sich entschlossen ein Buch daraus zu machen. Alleine das Einscannen der Negative brauchte zwei Monate, eine Zeitreise zurück ins Jahr 2001. „Ich denke, jetzt ist so langsam alles angekommen.“ Beate Grötsch lebt in Berlin und Franken. Ihr Kurzfilm „Ana mit einem N“ wurde mehrfach ausgezeichnet. Und erhielt eine Einladung zu den Filmfestspielen nach Cannes.weiterlesen