Askese
Geschlecht und Geschichte der Selbstdisziplin
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Askese ruft heute zwiespältige Reaktionen hervor: Einerseits wird sie als historisch überkommene und potentiell heuchlerische Zwangsübung verurteilt, andererseits als angemessene Antwort auf aktuelle Probleme wie Reizüberflutung und Konsumterror gefeiert. Umgangssprachlich versteht man Askese als einen selbst gewählten Verzicht auf körperliche oder psychosoziale Grundbedürfnisse, der auf Höheres zielt. Typische Ausprägungen sind beispielsweise religiös motiviertes Zölibat, säkulare Formen der Enthaltsamkeit zur Produktivitäts- und Leistungssteigerung von Sportlern, Künstlern und Managern, aber auch medizinische Krankheitsbilder wie die Anorexia nervosa. Der Band zeigt aus interdisziplinärer Perspektive, wie vielfältig, historisch wandelbar und bis heute allgegenwärtig verschiedene Praktiken selbst gewählter Enthaltsamkeit sind. Die einzelnen Beiträge gehen davon aus, dass asketische Praktiken der geschlechtsspezifischen Konstitution von Subjekten dienen und dass sie als prozessual zu begreifen sind: Wo auf körperliche und seelische Grundbedürfnisse verzichtet wird, um höhere (transzendente oder innerweltliche) Ziele zu erreichen, lässt sich ein ambivalentes Wechselspiel zwischen Selbstaufgabe und Selbstermächtigung beobachten, also eine Dynamik von Mangel und Fülle, Enthaltsamkeit und Exzess. In diesem Sinne stellen Askese und Ekstase keine Gegensätze dar, sondern folgen einer ähnlichen Logik.weiterlesen
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