An vielen Stellen in Thüringen findet man durch Kuppeln auffällig gekennzeichnete Stätten, an denen Astronomie betrieben wird. Meist handelt es sich um Volkssternwarten und Planetarien, in denen Interessierte sich mit dem Bau der Welt im Großen, mit den neuesten Entdeckungen im Kosmos, mit aufregenden Raumfahrtereignissen, aber auch mit der Geschichte der Himmelskunde vertraut machen können. Einige dieser Einrichtungen dienen der Forschung, andere der Ausbildung von Astronomen und der Entwicklung neuer astronomischer Beobachtungsgeräte zum Einsatz auf der Erde oder im Weltraum.
Die Sterne im Wappen des Freistaates sind zwar lediglich heraldische Symbole; man könnte sie aber auch als Ausdruck dafür werten, welch große Bedeutung man der Himmelswissenschaft in diesem Land beimaß und noch heute beimisst. An den allgemeinbildenden Thüringer Schulen ist Astronomie Lehrfach. Es wurde vor knapp 40 Jahren in den Schulunterricht eingeführt und gehört zu den bleibenden kulturellen
Werten, die die DDR-Zeit gestiftet hat. Astronomische Vereine und Volkssternwarten zur Popularisierung der Himmelskunde gibt es seit knapp hundert Jahren, astronomische Forschungsinstitutionen seit rund 200 Jahren. Gelehrte, die Astronomie in Forschung und Lehre betrieben, waren in Thüringen bereits vor mehr als 600 Jahren ansässig. Steinerne Zeugnisse weisen uns auf die praktische Anwendung astronomischer Kenntnisse im öffentlichen Leben und in der Liturgie der Kirche bereits vor acht Jahrhunderten in Thüringen hin. Astronomie ist also im „grünen Herzen“ Deutschlands seit langer Zeit beheimatet.
weiterlesen